Langjähriger Beigeordneter feiert seinen 90. Geburtstag und hat Spuren in Kommunalpolitik hinterlassen
Helmut Blümel wird 90: Langjähriger Beigeordneter prägte das Bad Sobernheimer Stadtgeschehen
Helmut Blümel feiert am heutigen 7. Mai seinen 90. Geburtstag. Der langjährige Beigeordnete hat viele Spuren in einer bewegten Zeit Bad Sobernheimer Stadtpolitik hinterlassen. Foto: Silke Jungbluth-Sepp
Silke Jungbluth Sepp

Kreistag, Stadtrat, Beigeordneter: Der Berufssoldat hat Spuren in der Kommunalpolitik viele Spuren hinterlassen.

Wer Helmut Blümel schlank und fit in seiner Wohnung stehen sieht, kann kaum glauben, dass der verdiente Bad Sobernheimer Kommunalpolitiker am heutigen Dienstag bereits seinen 90. Geburtstag feiert. Die eigentliche Feier ist aber mit Familie, Freunden und politischen Weggefährten zwei Tage später in Merxheim, berichtet er.

In der Stadtpolitik hat der Christdemokrat Spuren hinterlassen. 1979 zog er in den Kreistag ein, ab 1980 als Nachrücker auch in den Stadtrat. Ab 1982 blieb er dann 16 Jahre lang Beigeordneter der Stadt und erlebte die Amtszeiten des sozialdemokratischen Bürgermeister-Urgesteins Werner Dümmler und seines Nachfolgers Hans-Georg Janneck. Ab dem Jahr 1988 lenkte Blümel selbst gut zwei Jahre lang die Geschicke der Stadt, weil der seit 1969 die Stadt – und seit 1972 die Verbandsgemeinde Sobernheim – regierende Dümmler erkrankte und später starb. In Dümmlers Amtszeit fielen unzählige Großprojekte, von den Industrieflächen im Westen bis zum Beginn der Stadtsanierung. Alles Projekte, die über Blümels Schreibtisch als Baudezernent gingen.

Weichen für Sanierung des Marktplatzes gestellt

In der Vakanzzeit, als Helmut Blümel allein an der Spitze stand, seien unter anderem die Weichen für die Marktplatzsanierung gestellt und die MSA aus der Taufe gehoben worden. Der städtische Kindergarten hatte zudem einen Neubau bekommen, erinnert er sich. Hans-Georg Janneck übernahm 1991 das Amt als Stadtchef, wiederum in Personalunion als VG-Chef. Nur einmal, 1994, unternahm Blümel selbst einen Anlauf, um Stadtbürgermeister zu werden – „auf Drängen meiner Parteifreunde“. Er unterlag in der Stichwahl Amtsinhaber Janneck.

1998 zog es Blümel und seine Frau Ingeborg nach Merxheim. Auch dort wurde er im Rat aktiv und blieb es bis ins Jahr 2006. Danach kam das Paar zwar zurück in die Felkestadt, doch unter die Politik hatte Helmut Blümel einen Schlussstrich gezogen. Deshalb lässt er sich auch keinen Kommentar zur aktuellen Stadtpolitik entlocken. „Es hat mich selbst schon immer geärgert, wenn Leute, die nicht mehr in der Verantwortung sind, mit Vorschlägen kommen.“ Auszeichnungen hat er in seinem Leben einige eingeheimst, darunter den Ehrenring der Stadt, und er ist heute „einziger noch lebender Träger“, weiß er.

Felkestadt als neue Heimat auserkoren

In seinem Leben ist der Berufssoldat viel herumgekommen. „Das hier ist meine 20. Wohnung seit meiner Geburt“, beschreibt er sein aktuelles Domizil in der Felkestraße. In die zehnte Wohnung sei er zur Hochzeit eingezogen. Das war im Münsterland, wo er damals stationiert war. Erst in Borken, später in Tutzing am Starnberger See, und dann in Coesfeld. Geboren ist Helmut Blümel in der Niederlausitz, doch dort wollte die Familie nach Gründung der DDR nicht bleiben. Seine letzte berufliche Station wurde 1976 der Kesselberg bei Rüdesheim bis zu seiner Pensionierung 1987. Und weil Bad Sobernheim mit kleinstädtischem Flair und Schulen für den damals 15-jährigen Sohn und die zehnjährige Tochter punktete, und auch Ärzte und Geschäfte vor Ort waren, entschied sich die Familie für die Felkestadt als neue Heimat.

Schnell fand der Jubilar dort gute Freunde beim Geschwader und im Kegelklub. Freundschaften, die bis heute halten. Seit dem Tod seiner Frau Ingeborg vor zwei Jahren sind sie noch wichtiger geworden. Sie starb „drei Tage vor ihrem 91. Geburtstag“, erzählt er. „Wir waren 66 Jahre verheiratet.“ Zu seinem Geburtstag kommen nicht nur seine beiden Kinder, sondern auch fünf Enkelkinder und die Urenkelinnen Frieda und Emma, zweieinhalb und eineinhalb Jahre alt.

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