Die Corona-Epidemie sorgte vor einigen Jahren dafür, dass sich Kreuznacher Mountainbiker selbst Pfade anlegten – zwei davon führten zwischen Ebernburg und Altenbamberg hinunter ins Alsenztal, einer vom Rabenstein-Aussichtspunkt über dem Salinental hinab zum Burgweg. Es handelte sich um teilweise schon existente Pfadspuren, die von den Bikern als „Trails“ hergerichtet wurden. Es geschah heimlich, aber es war auch keine großartige Bautätigkeit. Es wurde mit Hacke und Schippe gearbeitet, dazu wurden an einigen Stellen Baumstämme entlang der Pfade postiert, damit das Erdreich nicht wegsackt.
Alle drei „Trails“ führen nicht durch Naturschutzareale oder Biotope, insofern handelt es sich um eine Änderung der Kulturlandschaft – nicht mehr, nicht weniger. Den Spaß, den die Bauherren offenbar hatten, konnte man an der Namensgebung nachvollziehen: Flak-Trail, Corona-Lockdown-Trail und Worldcup-Trail.

Es kam in der Folge zur Gründung des neuen Kreuznacher Mountainbike-Vereins sowie der vom Forstamt mitbegleiteten Herrichtung der „Hardt-Lines“, also der ersten offiziellen Bike-Strecken Kreuznachs. Hier steht noch die Vollendung der Kinderpiste („Blauer Klaus“) und der Enduro-Piste („El Schanzo“) aus. Doch man denkt schon weiter.
Es war abzusehen und erscheint auch sinnvoll, die einst selbst hergerichteten Trails als nächste offizielle Strecken regulär auszubauen. Sowohl Flak-Trail als auch Corona-Lockdown-Trail sind mittlerweile bekannte Strecken für Biker, ebenso der Pfad vom Rabenstein hinunter. Sascha Barth, Vorsitzender des Bike-Vereins, bestätigt: Diese drei Wege sollen demnächst auch hergerichtet werden. Eine Zeitvorgabe gibt es nicht, aber die Perspektive stimmt, die Kommunen spielen mit.

Wo genau finden sich diese drei „Trails“? Die „Worldcup“ genannte Strecke vom Rabenstein hinunter beginnt eben am Aussichtspunkt, der vom Rotenfels-Premiumwanderweg ja auch angesteuert wird und der nicht weit von der Martha-Hütte entfernt liegt. Hier geht es ziemlich steil hinab zum Burgweg, es sind rund 70 Höhenmeter und 500 Meter zu absolvieren.

Der Flak-Trail beginnt oberhalb der Feriensiedlung Wieneke´s Waldidyll und besteht aus drei Abschnitten. Der erste ist etwa 300 Meter lang und fahrtechnisch kein Problem, auch der zweite Teil ist problemlos zu fahren und mündet in den Uhuweg. Nun aber wird es kniffliger und für Anfänger ungeeignet. Der Pfad ist steil, mit felsigen Absätzen und sehr engen Kehren garniert. Insgesamt sind rund tausend Meter zurückzulegen, bevor man ins Alsenztal gelangt.

Der „Corona-Lockdown-Trail“ beginnt einige Meter hinter der Stelle, wo der Flak-Trail auf den Uhuweg mündet. Der Pfad ist in Teilen steil, vor allem weist er einige witzig zu fahrende Steilkurven auf, im unteren Teil wird es rumpelig. Nichts für Anfänger.
Auf jeden Fall gewinnt das Bike-Revier Bad Kreuznach damit einige qualitativ ansprechende Trails. Sie sind aber sicher nicht einfach zu pflegen – Material dorthin zu schaffen ist aufwendig.
Die drei Trails auf YouTube
Wir sind die drei Trails schon vor einiger Zeit mit der Kamera gefahren. Wer den Flak-Trail, den Corona-Lockdown-Trail oder den Rabenfels-Trail mal mitradeln möchte, findet unsere Clips auf YouTube – hier die Links: