Kreis Bad Kreuznach – Der lang anhaltende und strenge Winter hinterlässt auch seine Spuren auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Der zeigt sich zwar weiter robust und aufnahmefähig, was die Nachfrage nach Arbeitskräften und die Stellenangebote angeht, doch die Arbeitslosigkeit hat sich im März nur sehr verhalten abgebaut. Die Frühjahrsbelebung ist bislang ausgeblieben.
Insgesamt waren im Kreis Bad Kreuznach 6026 Menschen ohne Jobs, die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 7,4 Prozent. Im Bereich des gesamten Agenturbezirks, der auch die Kreise Birkenfeld und Rhein-Hunsrück umfasst, waren 11 857 Menschen arbeitslos und damit 204 oder 1,7 Prozent weniger als im Februar und 759 oder 6,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote fiel leicht von 6,7 auf 6,6 Prozent.„Entgegen der Erwartungen brachte der März noch kaum Entspannung am Arbeitsmarkt, sicherlich hauptsächlich witterungsbedingt. Ob leichte konjunkturelle Schwächen mit ursächlich für die anhaltende Winterstarre sind, werden wir im April beobachten können. Die Nachfrage der heimischen Wirtschaft nach Arbeitskräften lässt für die nächsten Monate auf einen deutlicheren Abbau der Arbeitslosigkeit hoffen", kommentiert Joav Auerbach, Leiter der Bad Kreuznacher Agentur für Arbeit, die aktuellen März-Zahlen.Nach Angaben der Arbeitsagentur ist die Entwicklung im März wie schon im Februar in den einzelnen Regionen aber unterschiedlich verlaufen: Im Kreis Bad Kreuznach stieg die Arbeitslosigkeit minimal an, während sie im Kreis Birkenfeld und noch deutlicher im Rhein-Hunsrück-Kreis wieder zurückging. Laut Auerbach ist diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass die positiven Veränderungen im Rhein-Hunsrück-Kreis und in Birkenfeld saisonbedingt sind, während der weniger saisonabhängige Kreis Bad Kreuznach noch geringere Dynamik zeigte.Erkennbar saisonalen Ursprungs, so die Agentur, sei der Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem für Männer. Ihre Arbeitslosenquote fiel am deutlichsten. Sie arbeiten häufiger in witterungsabhängigen Branchen als Frauen. Von Februar auf März waren 3,0 Prozent weniger Männer arbeitslos gemeldet, während die Arbeitslosigkeit insgesamt nur um 1,7 Prozent sank. Anders stellt sich die Situation für Jüngere unter 20 Jahren dar. Nach den Abiturprüfungen im März stieg ihre Zahl leicht an.Erfreulich ist die Entwicklung bei den offenen Stellen: Insgesamt 710 Stellen boten die regionalen Unternehmen und Institutionen nach Agentur-Angaben im März neu an. Darunter waren 667 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Das waren 4,3 Prozent mehr Stellenangebote als im Februar und 4,9 Prozent mehr als im März des Vorjahres. Von Februar auf März hatten das Baugewerbe, die Zeitarbeit und das verarbeitende Gewerbe wachsenden Bedarf. Nach Einschätzung der Agentur deutet das Stellengebot damit nicht auf konjunkturelle Gründe für den verhaltenen Abbau der Arbeitslosigkeit hin. (hg)