Es war ein großartiger Abend voller Musik und Poesie, den die Musikschaffenden der Hargesheimer Alfred-Delp-Schule ihrem begeisterten Publikum kredenzten. Allein die Atmosphäre beim Adventskonzert in der Aula bestach, heimelig beleuchtet, die Bühne festlich geschmückt, ein Wohlgefühl stellte sich von der ersten Minute an ein.
Bereits der erste Programmpunkt, das „Capriccio Nr. 2 für drei Violinen, Allegro molto, op. 5“, dargeboten von Merle Faus und Marie Vollrath – Nele Meyer, die Dritte im Bunde, fehlte krankheitsbedingt – mit ihrem Lehrer Virgjil Gega, geriet zu einem echten Hochgenuss. Man spürte ihnen die Freude darüber an, die Gunst der Stunde nutzen und spielen zu dürfen.
Abschalten von der Hektik
Diesen Aspekt akzentuierte auch Gesamtschulleiter Dirk Johann, der in seiner Ansprache nicht nur den „stimmungsvollen Einstieg“ betonte, sondern auch die drei Jahre der Absenz. Er freute sich, dank dieses Konzerts und gemeinsam mit den Zuhörern die Gelegenheit zu finden, „abzuschalten von der Hektik, die uns in dieser Zeit viel zu häufig erwischt.“ Die verantwortlichen Musiklehrer Bettina Schneider und Martin Müller, er führte zudem durch den Abend, hatten ein abwechslungsreiches und niveauvolles Programm zusammengestellt, das sich hören lassen konnte. Die Leistungen der jungen Künstler waren ausnahmslos fantastisch. Alle wuchsen über sich hinaus und sogen diesen – ihren – Moment in sich auf.
Herauszuheben sind hier die beiden preisgekrönten Solisten Olivia Delzeith, die mit ihrer Interpretation des Stücks „La sérénade für Harfe“ von Félix Godefroid einen unvergesslichen Augenblick des völligen In-sich-Seins schuf, und Mark Niehaus, der in Begleitung seiner Lehrerin Sun-Young Kang-Mäder (Klavier) mit Christoph Willibald Glucks „Melodie für Violine und Klavier“ und Camille Saint-Saëns „The Swan“ brillierte. Darüber hinaus schenkten die jungen Damen und Herren des Mittelstufenchors unter der Führung Bettina Schneiders mit „Mary, Did You Know“ und „God Rest You Merry, Gentlemen“ (traditionelles englisches Weihnachtslied) Augenblicke des Ruhig-Werdens und des sich auf das Essenzielle dieser Zeit, die Vorbereitung auf die lichterfüllte Geburt Jesu, Besinnens.
Bezaubernd agierten die Kinder der Chorklassen der beiden Orientierungsstufenjahrgänge. Aus ihnen sprühten die Funken, so groß war die Freude am Da-Sein und Singen-Dürfen. Sensibel von ihren beiden Lehrern Bettina Schneider und Martin Müller eingestellt, ließen sie das Weihnachtswunder mit ihren Liedern „Wieder naht der heil´ge Stern“ (Lorenz Maierhofer), „Señora Doña Maria“ (chilenisches Lied), „Rise Up Shepherd“ (Spiritual) und „We Are Marching In The Light Of God“ (Siyahamba) fühlbar werden. Dem rhythmischen Schnipsen und Klatschen konnte sich niemand entziehen.
Abschluss mit „Tochter Zion“
Weitere Highlights setzten Emma Thiesen, Malu Scheffer und Emil Kwiczorowski (Klasse 6e), die mit „Die vier Kerzen“ (Volksgut), „Die Weihnachtsfabel der Tiere“ (Ingeborg Hildenbrand) und dem Gedicht „Weihnachten“ von Joseph Freiherr von Eichendorff wunderschöne Texte einbrachten. Alle drei präsentierten sich als erstklassige Vorleser und Interpreten.
Mit der „Sonata D-Dur für drei Violinen, Adagio-Allegro“ intonierten die beiden Violinistinnen Merle Faus und Marie Vollrath mit ihrem Lehrer ein weiteres Stück fein abgestimmt. Der Lehrerchor, Solist Sven Unger und seine Hintergrundsänger Sonja Bachmann, Sabine Brickart, Natasha Brown, Nora Hillen, Tobias Schmitt und Thomas Vogt setzten dem Ganzen mit „The First Noel“ ein weiteres Krönchen auf, bevor der Abend dann – gemeinsam mit allen – in ein wunderbares „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel mündete.
Der Erlös des Abends geht an die Stationäre Einrichtung für schwerstbehinderte Kinder des Caritasverbandes Mainz.