Eröffnungsfest der Interkulturellen Wochen Bad Kreuznachs vor der Pauluskirche - Veranstaltungen bis zum 15. Oktober
Heile Welt – und sei es nur für wenige Stunden: Interkulturelle Wochen Bad Kreuznach
Mehr als nur Farbe brachten Jana Gitonga-Tuschen (links) und AWO-Integrationsberaterin Martha Schlarp ein.
Josef Nürnberg

Die Interkulturellen Wochen Bad Kreuznach finden in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Räume“ statt und laufen noch bis zum 15. Oktober.

Mehr als nur Farbe brachten Jana Gitonga-Tuschen (links) und AWO-Integrationsberaterin Martha Schlarp ein.
Josef Nürnberg

Nur gut, dass sich die Organisatoren des Eröffnungsfestes zu den Interkulturellen Wochen für den Wechsel vom Kornmarkt zum Platz an der Pauluskirche entschieden hatten. Denn hier, im Schatten der Bäume, ließ es sich am Samstag trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad gut aushalten, sodass Teilnehmer wie Besucher ihren Spaß hatten.

Sicher ist Bad Kreuznach in Sachen Integration keine Insel der Seligen, aber die vielen Nationen, die gemeinsam das Fest ausrichteten, waren der Beweis dafür, wie Integration gelingen kann. Man feierte gemeinsam und kam sich näher. Dank der reichlichen Speisen ging Integration auch hier wie schon vergangenen Sonntag beim Kinderkulturtag durch den Magen. Es lohnte, die Köstlichkeiten der Nationen zu probieren. Denn die Spezialitäten schmeckten nicht nur gut, sie waren auch guter Ausweis für die Küchen anderer Länder.

Essen stärkt die Gemeinschaft

Türkische Spezialitäten waren ebenso vertreten wie Waffeln oder Köstlichkeiten der ukrainischen Küche. Überhaupt waren die Menschen aus der Ukraine besonders stark vertreten. Neben vielfältigen Speisen boten die Menschen aus dem mit Krieg überzogenen Land Basteleien, Malereien und Gesang. Sprachbarrieren waren am Samstag Fehlanzeige. Die vielen Besucher, die trotz der Hitze gekommen waren, plauderten miteinander. Das Rahmenprogramm aus Musik und Tanz tat ein Übriges, dass ein weiteres Stück Integration in der Kreisstadt verwirklicht werden konnte.

Natürlich stach das Fest in Sachen gelebter Integration hervor, dennoch war vielen Akteuren klar, dass auch Bad Kreuznach hier zahlreiche Problemfelder hat. Vor allem in den Quartieren, in denen sich Nationen nicht durchmischen.

Als der ukrainische Chor sang, wurde es sehr ruhig auf dem Festgelände vor der Pauluskirche.
Josef Nürnberg

Schwarz sehen wollte zu Beginn der Interkulturellen Wochen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Räume“ stehen und bis 15. Oktober gehen, aber niemand. Beim Blick ins Programmheft wird deutlich, dass die Religionen um ihre Verantwortung in Sachen Integration wissen. In Bad Kreuznach bieten darum auch Christen, Moslems und Juden gemeinsame Veranstaltungen an.

Auch Religionen bei Fest vereint

Teils waren die Glaubensgemeinschaften auch beim Eröffnungsfest vertreten, wie die Ditib oder die Citykirche Naheraum. An 25 Ständen stellten Menschen und Organisationen ihre Anliegen vor. Erstmals dabei war der neue Verein „We give a hand“ des rührigen Ehepaars Simone und Bernd Dengel. Aber auch langjährige Teilnehmer wie das Café Bunt, die Beiräte für Migration und Integration aus Stadt und Kreis, die Kunstwerkstatt und der Kinderschutzbund waren vertreten. Absoluter Star bei vielen Kindern war zwar auch Kriminalhauptkommissar Martin Bojko, aber vor allem sein Streifenwagen. Natürlich durften sich die Kinder reinsetzen und das Blaulicht einschalten. „Uns ist wichtig, dass Kinder die Angst vor der Polizei verlieren“, sagte Martin Bojko.

Türkische Spezialitäten bot der Verein ABC Bad Kreuznach an.
Josef Nürnberg

Die Kinder waren jedenfalls zufrieden, und der für Integration zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Dirk Basmer, auch.

Sein Fazit: Abgesehen von einem kurzen Stromausfall lief der festliche Auftakt der interkulturellen Wochen nahezu perfekt.

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