Martinsteiner Rat stellt Ansinnen vorerst zurück
Hartes Trinkwasser in Martinstein: Keine Unterschriftenliste
Keime in Trinkwasser entdeckt
Wasser aus dem Hahn muss derzeit weiter abgekocht werden. Weitere Informationen geben die Verbandsgemeindewerke Herrstein-Rhaunen am Freitag bekannt.
Bernd Weißbrod. picture alliance/dpa

Der hiesige Rat stellt das Ansinnen vorerst zurück. Eine Mischung mit dem Weitersborne Hochbehälter soll Abhilfe schaffen. Und noch mehr beschäftigte die Mandatsträger.

Das Martinsteiner Leitungswasser sei mit einem Härtegrad von 16 bis 17 (vorher 4 bis 5) und einem hohen Kalkanteil „grottenschlecht“. Das schlage hohe Wellen und sei durchs Radio landesweit in aller Munde: „Jeder ist am Grummeln, so geht das nicht weiter“, äußerten Ratsmitglieder im Gemeinderat.

Zuvor hatte sich Erste Beigeordnete Tanja Suchopar beim Kirner Werkleiter Jochen Stumm kundig gemacht. Daraufhin nahm der Rat Abstand von einer geplanten Unterschriftenliste. „Da bleibt kein Schampoo in den Haaren“, sagte Ortsbürgermeister Edgar Pütmann. Stumm erklärte die Verschlechterung mit Maßnahmen in den Gewinnungsgebieten. Sie machte mit einer Mischung aus dem Weitersborner Hochbehälter Hoffnung, wobei der Härtegrad minimal (von 16 auf 12) reduziert werden soll. Weitere Themen:

Räumpflicht: Mehrere Bürger erkundigten sich, wie das Räumen nach Schneefall, insbesondere in der Weingarten- und Sonnenstraße, geregelt ist und welche Kosten auf die Anwohner zukommen. Ratsmitglied Pascal Wiegleb bot Hilfe an, der „Ob“ will die Modalitäten und den Bedarf klären.

Wanderweg: Ebenfalls in der Pflicht ist die Gemeinde beim Wanderweg in der abgängigen Hanglage zwischen Kirche und dem Martinsteiner Klotz. Den Weg unter fachlicher Anleitung mit viel Eigenleistung neu aufbauen oder sperren – das sind nach Gesprächen mit der KTI und der VG Nahe Glan die beiden Alternativen.

Schäden: Zum Sachstand Schäden am Buswartehäuschen und zur Kameraüberwachung teilte das Dorfoberhaupt mit, dass die Firma Pauly aus Meckenbach für 1280 Euro den Metallrahmen für die Scheiben herstellen wird.

Wandriss: Ebenso votierte das siebenköpfige Gremium dafür, den Auftrag in Höhe von 2265 Euro für die Sanierung des Risses in der Frontwand des Bauhof mit „einer nützlichen Sicherungsmaßnahme mit Spannanker aus Rundstahl mit Spannschloss“ der Firma Pauly zu übertragen. Bekanntlich werden die Verwerfungen im Bauhof und in der Gemeindehalle größer. Als Grund gilt das Absinken des Grundwasserspiegels.

Haushalt: Der aktuelle Haushalt ist aufgrund von Einsparungen und Übertrag aus dem Vorjahr ausgeglichen. Der Gemeinderat hat die Gemeindesteuern angehoben – „wegen steigender Kosten ein Nullsummenspiel“, hieß es. So werde das Säubern der B 41 an eine externe Firma teurer. Im neuen Etat stehen für Baumpflegemaßnahmen und die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners bis zu 6000 Euro zur Verfügung.

Bürgersteige: Ein Lichtblick ist der Ausbau der desolaten Bürgersteige. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) wird entlang der B 41 ab dem Backshop Jost am Bahnhof bis zur Abfahrt Merxheim das Flickwerk entschärfen und neu mit Pflaster ausbauen, da hier von Simmertal kommend ein Radweg die Bundesstraße tangiert und quert. Baubeginn soll im Frühjahr sein.

Jahresbilanz: In seiner ersten Jahresbilanz listete Edgar Pütman zufrieden zahlreiche erledigte Maßnahmen auf. Sie reichen vom Holzkreuz bei der Kirche über die Straßenbeleuchtung, die Spielplatzprüfung, die Hangsäuberung, den Carport in der Mühlenstraße und die Erneuerung der Feuerlöscher bis zur kompletten LED-Beleuchtung im Sportheim des FC Martinstein. Hier sei eine „Kipki“-Förderung nicht möglich, sagte Pütmann. Die Modalitäten müssten mit dem FC als Pächter nachjustiert werden.

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