U nd wieder ist ein weiterer Firmenlauf Geschichte – und was für einer! Die neue Strecke durchs Salinental, weg von der vollen Fußgängerzone hin zur freien Natur, war sicher eine gute Entscheidung von Stadt und Veranstalter, das honorierte so mancher Läufer. Und davon hatten sich so viele angemeldet wie noch nie: 6459. Rekord! Im vergangenen Jahr waren es „schlappe“ 5337, damals eine neue Höchstmarke. Holen wir schnell den Taschenrechner heraus: Das ist eine Steigerung um satte 21 Prozent! Das zeigt: Die Veranstalter machen vieles richtig, auch am Mittwoch war das Gemeinschaftsevent gut organisiert.
Mit einer Wette fing es an

An der hohen Teilnehmerzahl hatte die Kreisverwaltung zumindest einen gewissen Anteil: Mit 115 Läufern gingen die Angestellten an den Start. Ebenfalls ein Rekord! Im Vorjahr waren es noch 80. Hier ist der Zuwachs noch größer: Fast 44 Prozent sagt der Taschenrechner. Damit lag die Kreisverwaltung in den Top Ten der größten Teams, mehr als 300 Firmen hatten ihre Mitarbeiter angemeldet. Der große Run im Kreishaus auf das Event könnte derweil auf die Wette der Chefin zurückgehen: „2019 waren wir nur sieben Leute“, erzählt Landrätin Bettina Dickes. „Damals hatte ich eine Wette gestartet: Wenn wir mehr als 25 Teilnehmer werden, gehe ich als Laufmuffel mit an den Start. Und das tue ich seitdem sogar mit Begeisterung.“ Praktisch: Die Startgebühren der Läufer übernahm der Arbeitgeber, „dank des betrieblichen Gesundheitsmanagements“. Außerdem spendierte der Personalrat wieder die Laufshirts mit Aufdruck. Natürlich wurden die Mitarbeiter zum Schluss des Firmenlaufs mit der wohl verdienten Medaille geehrt.
Wallhausen, und sonst nichts

Und wir bleiben bei Ehrungen: Franz-Josef Jost wurde vor Kurzem von der Verbandsgemeinde Rüdesheim für sein großes ehrenamtliches Engagement mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet, zuletzt als Ortsbürgermeister von Wallhausen. Die intensive Beziehung zum Weindorf am Gräfenbach begann aber bereits 1972. Da übernahm der gebürtige Hermeskeiler als Revierförster das Forstamt Wallhausen und rief mit der Gründung der Weihnachtsbaumkultur eins der großen Wallhäuser Events ins Leben. „Ab diesem Tag war er Wallhäuser, und ab diesem Tag gab es für ihn auch nur noch Wallhausen und sonst nichts“, betonte Bürgermeister Markus Lüttger anerkennend. Mit der ihm eigenen Energie trieb Jost viele Infrastrukturprojekte für sein Dorf voran, setzte sich auch fürs Freibad ein. Der pensionierte Forstmann, Alt-Ortsbürgermeister und passionierte Großvater wird im Juli dieses Jahres noch ein großes Fest feiern: seinen 80. Geburtstag.
Der Opa kann es noch

Den hat Reinhold Stallmann bereits 2012 gefeiert – und bis dahin führte der Ippenschieder das gleichnamige Bauunternehmen in der Soonwaldgemeinde in der dritten Generation. Sein Sohn, Maurermeister Helmut Stallmann, und nunmehr Enkel Lukas, ein junger Bauingenieur mit Masterabschluss, bilden die vierte und die fünfte Generation des Familienunternehmens, wie mein Kollege Reinhard Koch notiert hat. Reinhold Stallmann ist inzwischen 93 Jahre alt, doch sein Interesse an seinem früheren Beruf ist noch immer hellwach. So wird er von seinen Nachkommen dann und wann schon mal nach Rat gefragt. Erfahrung ist eben unbezahlbar. Und so erlebte Reinhold Stallmann einen großen Augenblick, auf den er sich schon lange gefreut hatte: An der Baustelle des Wohnhauses seines weiteren Enkels Niklas oblag es dem Altmeister, die ersten Mauersteine zu setzen. Die Augenzeugen applaudierten und stellten fest: „Der Opa kann es noch!“ Natürlich durfte da der Sekt zum Anstoßen nicht fehlen.
Grüße aus Langenlonsheim

In der Ukraine hingegen werden noch immer Mauerwerke erschüttert, und das seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Schon kurz nach Putins Invasion hat die Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg als eine der ersten Deutschlands ein Partnerschaftsprojekt mit der zentralukrainischen Stadt Myrhorod ins Leben gerufen. Die Zusammenarbeit haben die heimische Bundestagsabgeordnete und -präsidentin Julia Klöckner und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Kurzem mit der Partnerschaftsurkunde besiegelt. „Es ist ein starkes Zeichen der Solidarität in schwierigen Zeiten“, unterstreicht Klöckner, die die Verbandsgemeindeverwaltung unmittelbar vor ihrem Treffen mit Selenskyj besucht hatte. Das besondere Geschenk aus dem Naheland soll bekräftigen, dass die Unterstützung der Ukraine nicht nur auf höchster politischer Ebene, sondern auch ganz konkret vor Ort in den Gemeinden gelebt wird. „Mit herzlichen Grüßen aus Langenlonsheim“, sagte Klöckner, als sie dem ukrainischen Präsidenten die Partnerschaftsurkunde übergab. Die Geste fand bei Selenskyj großen Anklang, wie Klöckner weiter schreibt. Er zeigte sich gerührt von dem Zeichen der Empathie und Völkerverständigung, das die deutsche Bevölkerung in dieser herausfordernden Zeit für die Ukraine aufbringt. Julia Klöckner unterstrich, es sei von zentraler Bedeutung, in Krisenzeiten auch auf kommunaler Ebene Akzente zu setzen, um international Frieden und Respekt zu fördern.