Erschließung in Bad Sobernheim
Grundstücke im Gewerbegebiet werden rasch verkauft
Zuwegung und Wedehammen im Westen der Stadt sind fertig und warten beiderseits der Erschließungsstraße auf Investoren.
Bernd-Harald Hey. Bernd Hey

Der Verkauf der drei städtischen Grundstücke im neuen Bad Sobernheimer Gewerbegebiet soll Geld in die Kasse der finanziell klammen Stadt bringen. Jetzt hat der Stadtrat den Quadratmeterpreis festgelegt.

Die städtischen Grundstücke im Industrie- und Gewerbegebiet „Am Brückelchen/Auf Haulenmühl“ in Bad Sobernheim gehen nun in die Vermarktung. Der Stadt gehören dort drei Parzellen. Es liegen nach Angaben der Stadtspitze auch bereits konkrete Kaufanfragen dafür vor. Die städtischen Flächen sollen mit 70 Euro pro Quadratmeter in den Verkauf gehen, kündigte Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg (WG Ruegenberg) in der jüngsten Stadtratssitzung an. Darin sind die Erschließungskosten eingepreist. Die Eigentümer der anderen Grundstücke müssen Erschließungsbeiträge für ihre Gewerbeflächen zahlen.

Noch sind die Erschließungsarbeiten des 5,9 Hektar großen Geländes nicht komplett abgeschlossen. Sie liegen aber in den letzten Zügen. Im letzten Schritt ist die Straße gebaut worden, die als Stichstraße mit Wendehammer alle Grundstücke anbindet. Die Zufahrt zum Gewerbegebiet führt über die Haystraße und die Erschließungsstraße soll ebenfalls diesen Namen tragen.

So sah das neue Bad Sobernheimer Gewerbegebiet vor Beginn der Bauarbeiten 2023 aus.
Bernd Hey

Schon seit Frühsommer 2023 wird das Gelände erschlossen. Zunächst enstanden auf dem 5,9 Hektar großen Gelände die Baustraßen sowie Wasserleitungen und die Kanalisation, die von den VG-Werken beauftragt wurden. Für den Bau der Straße ist die Stadt Bad Sobernheim der Auftraggeber. Außerdem ist in den vergangenen Monaten die LED-Straßenbeleuchtung installiert worden.

Insgesamt umfasst das neue Gewerbegebiet am westlichen Ortsrand von Bad Sobernheim zwischen der Bundesstraße 41 im Norden und der Nahetal-Bahnstrecke im Süden rund 5,9 Hektar. Ein Teil des Geländes gehört dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises, der dort eigentlich einen neuen, zentralen Wertstoffhof für die Verbandsgemeinden Nahe-Glan und Kirner-Land bauen wollte. Nach einer Kostenexplosion hat der AWB diese Pläne jedoch vor zwei Jahren auf Eis gelegt. Dieses Areal ist die einzige als Industriegebiet ausgewiesene Fläche in diesem Bereich. Alle anderen Grundstücke sind als gewerbliche Bauflächen festgelegt worden.

Der Verkauf der drei städtischen Grundstücke ist zum Ausgleich des defizitären Haushalts schon in diesem Jahr fest eingepreist. Insgesamt rechnet die Kommune mit 1,015 Millionen Euro Verkaufserlös. Nach Abzug der Erschließungskosten bleiben 780.000 Euro, die als Einnahmen in den Haushalt fließen. Ebenfalls verkauft werden sollen Grundstücke Am Leinenborner Weg, die an die Stadt zurückgefallen sind, weil sie nicht rechtzeitig bebaut wurden. Sie sollen 621.000 Euro für den Haushalt einbringen.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Heimatmuseum Priorhof gehen weiter. Nun hat der Stadtrat die Trockenbauarbeiten vergeben – für rund 27.500 Euro an die Firma Fuchs Baugestaltung in Bad Sobernheim. Außerdem freut sich der Stadtrat über eine Spende in Höhe von 10.000 Euro von der Dr.-Wolfgang- und Anita-Bürkle-Stiftung, die damit erneut die diesjährige Mattheiser Sommerakademie unterstützt.

In der Steinhardter Straße plant Michel Schneider von der Firma Schneider-Bau den Bau eines Mehrfamilienhauses mit elf Wohnungen. Ursprünglich hatte Planer und Bauherr Schneider elf Stellplätze ausweisen wollen, und für den Wegfall der übrigen auf die Zustimmung des Stadtrats erhofft. Nachdem das Gremium dies abgelehnt hat und die Kreisverwaltung die erforderliche Zahl auf 14 festgelegt hat, beschäftigte sich der Stadtrat erneut mit dem Thema. Nach Umplanungen kann der Bauherr nun 13 Parkplätze auf dem Gelände unterbringen, wie Schneider im Rat darstellte. Der 14. Stellplatz passt allerdings weder auf das Gelände, noch gibt es die Möglichkeit, ihn auf einem anderen Grundstück in der Nähe auszuweisen. Daher stimmte der Stadtrat einstimmig zu, dass Schneider diese Stellplatzpflicht für 2500 Euro ablöst.

Schneider stellte das Projekt auch kurz vor. Im Gebäude entstehen elf Mietwohnungen. Ziel sei es, auf 850 Euro Warmmiete für die kleineren Wohnungen zu kommen, berichtete er. Insgesamt habe er das Projekt so kalkuliert, dass er auf 11,50 Euro Kaltmiete komme – was für Neubauwohnungen mit aktuellem energetischen Standard sehr günstig sei, wie er betonte.

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