Mitarbeiter vom Andrang überrascht
Großer Andrang: 350 Besucher bei Adventssamstag im Kreuznacher Tierheim
Alexandra Klein, Tierheim-Leiterin Tanya Kelso-Dietrich und Marco Weyl (von links) mit den Leonberger-Mix-Hunden, die erst kürzlich ins Tierheim gekommen waren. Foto: Jens Fink
bj

Über eine enorme Resonanz freuten sich die Mitarbeiter des Tierheims beim erstmals ausgerichteten offenen Adventssamstag. Rund 350 Besucher informierten sich über die Einrichtung und verbrachten bei Glühwein, Bratwurst oder Veggieburger ein paar gemütliche Stunden.

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Dabei herrschte eine familiäre Atmosphäre, denn etliche Besucher, deren Tiere aus dem Tierheim stammen, kennen die sechs Mitarbeiter sowie einige der ehrenamtlichen Helfer auch persönlich. „Nach drei Jahren Corona-Pause wollen die Leute natürlich wieder zu uns kommen. Dass heute so viele da sind, damit haben wir aber nicht gerechnet“, sagte Marco Weyl, im Tierheim verantwortlich für die Hundebetreuung.

Großes Interesse an den Leonberger-Mix-Welpen

Da der traditionelle Tag der offenen Tür einige Male ausfallen musste, hatte die Leiterin des Tierheims, Tanya Kelso-Dietrich, die Idee, den Adventssamstag auszurichten, meinte Weyl. Er freute sich nicht zuletzt über das Interesse vieler Tierfreunde an den neun Leonberger-Mix-Welpen, die zusammen mit einem jungen Berner Sennenhund im großen Gehege im Eingangsbereich umherwuselten. Diese aus einer nicht artgerechten Haltung geretteten Tiere werden seit einigen Wochen in der Einrichtung am Kuhberg aufgepäppelt. „Einen der beiden Berner Sennenhunde konnten wir bereits vermitteln“, berichtete Weyl.

Derzeit bevölkern 28 Hunde, 40 Katzen und sechs Kaninchen und Hasen die Einrichtung. Daher freuten sich die Mitarbeiter besonders über die zahlreichen, am Adventssamstag eingegangenen Sach- und Futterspenden. Insgesamt werde es für das Tierheim ja nicht leichter, an Sach- oder Geldspenden zu kommen, meinte Weyl. Das liege auch daran, dass die Menschen derzeit viel Geld für sich selbst aufwenden müssten, etwa für gestiegene Energiekosten.

Gestiegene Tierarztkosten sind eine Belastung

Für das Tierheim finanziell belastend seien die um 20 bis 50 Prozent gestiegenen Tierarztkosten. Auch die Preise für Futtermittel seien gestiegen, sagte Weyl. Zudem fielen etwa zusätzliche Stromkosten an, um die verwahrlosten Leonberger-Mix-Hunde anfänglich mit Wärmelampen warmzuhalten. Auch Investitionen müssten immer wieder getätigt werden. So wurde erst kürzlich eine neue Abflussrinne an den Hundeboxen für 15.000 Euro erneuert.

Andere Probleme, etwa der Umstand, dass zu Weihnachten geschenkte Haustiere bald darauf ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben werden, kennen die Mitarbeiter der Einrichtung natürlich auch. „Daher setzen wir uns im Laufe des Dezembers einen Vermittlungsstopp“, informierte Weyl. „Keine Tiere unter dem Weihnachtsbaum“ laute die Devise, um eben solche Missstände zu verhindern. Direkt nach Weihnachten würden übrigens eher keine Tiere ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht, wusste Marco Weyl aus Erfahrung. Diese geschehe meist zwischen Neujahr und Ostern.

Kontakt zum Tierheim: Telefon 0671/896 02 96. Spenden an Sparkasse Rhein-Nahe, IBAN DE80 5605 0180 0000 1125 57.

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