Verbandsgemeinderat stimmt für Projekte in Jeckenbach/Löllbach und in Lauschied
Große Solarparks in der VG-Nahe-Glan geplant
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In der VG Nahe-Glan entstehen immer mehr Freiflächen-Solarparks wie hier in Pferdsfeld. Foto: Silke Jungbluth-Sepp
Jungbluth-Sepp Silke

Bad Sobernheim. Zwei weitere große Solarparks sind in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan geplant. Der Verbandsgemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung mit Mehrheit für entsprechende Projekte in Jeckenbach/Löllbach sowie in Lauschied.

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Auf den Gemarkungen von Jeckenbach und Löllbach will der Investor Reelux auf 16 Hektar Fläche eine Photovoltaikfreiflächenanlage mit einer Leistung von rund 19 Megawattpeak bauen. Die dort jährlich produzierten bis zu 20,5 Millionen Kilowattstunden können laut Reelux rechnerisch rund 5800 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen. Derzeit sind im Flächennutzungsplan für den Bereich des Solarparks „Flächen für die Landwirtschaft“ ausgewiesen. Für eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans ist der Verbandsgemeinderat zuständig, der nun den Aufstellungsbeschluss dazu fasste. Die beiden Ortsgemeinden wollen parallel einen Bebauungsplan aufstellen. Im Raumordnungsplan Rheinhessen-Nahe, der derzeit überarbeitet wird, ist das Gelände bereits als „Vorbehaltsgebiet für Photovoltaiknutzung“ ausgewiesen.

In Lauschied plant die Firma Pionext auf 9,75 Hektar einen Freiflächensolarpark mit einer Leistung von 12 Megawattstunden. Das Gelände war ursprünglich als Vorranggebiet für Landwirtschaft eingestuft. Schon 2023 hatte deshalb der Verbandsgemeinderat ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren angestoßen. Dies ist nun abgeschlossen und das Gelände nurmehr als „Flächen für die Landwirtschaft“ eingestuft.

Nun folgt auch hier im nächsten Schritt – analog zum Projekt in Jeckenbach und Löllbach – die Änderung des Flächennutzungsplans. Künftig soll das Areal dann als „Sonderbaufläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen“ ausgewiesen werden. Lauschied stellt parallel dazu einen entsprechenden Bebauungsplan auf.

In der Ratssitzung kam bei diesem Thema kurz die Frage auf, ob es eigentlich eine festgelegte Obergrenze für Freiflächen-Solarparks in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan gibt – etwa, was ihre Anzahl, ihre Gesamtfläche oder ihre Leistung in der VG angeht. Für Windkraftanlagen hat der VG-Rat zwischenzeitlich Eignungsflächen festgeschrieben, zumindest im Bereich der früheren Verbandsgemeinde Bad Sobernheim. „Für Windkraft gibt es tatsächlich eine Gesamtbetrachtung“, erläuterte Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann. Photovoltaikanlagen seien dagegen von den Ortsgemeinden individuell zu betrachten. Das Land lege kein Limit für Freiflächenanlagen in einzelnen Regionen fest, ergänzte Bauamtsleiter Christian Schick. Er erläuterte, dass der Gesetzgeber im Außenbereich Windkraft privilegiert habe, Photovoltaik jedoch nicht.“ Solarparks könnten daher nur jeweils im Einzelfall durch Änderungen des Flächennutzungsplans und der Bebauungspläne genehmigt werden.

Es sei für die Verbandsgemeinde tatsächlich möglich, die Ansiedlung von Solarparks zu steuern, sagte er. „Dann müssten wir allerdings für die ganze VG einheitliche Kriterien festlegen.“ Dadurch könnten allerdings Flächen rausfallen, die die Ortsgemeinden dafür vorgesehen hatten, oder den Orten könnten Flächen zugeordnet werden, die von ihnen nicht gewollt sind. Letztlich stimmte der Rat mit großer Mehrheit, bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, für die beiden geplanten Solarparks.

Von Silke Jungbluth-Sepp

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