Ende 2025 erste Kunden am Netz
Glasfaserausbau: UGG auch in Bad Kreuznach im Verzug
Ende 2025 sollen die ersten UGG-Kunden in Bad Kreuznach ans Glasfasernetz gehen.
Peter Kneffel. dpa

Bislang kommt der Glasfaserausbau für schnelles Internet im Bad Kreuznacher Stadtgebiet nur im Schneckentempo voran. Das Tempo soll sich jetzt beschleunigen. Das versprach UGG-Vertreter Ralf Stratmann im Stadtrat.

Der privatrechtliche Glasfaserausbau im Kreuznacher Stadtgebiet kommt nur schleppend voran. Dafür verantwortlich: Das Münchner Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Im Februar 2022 stellten die UGG-Vertreter Ralf Stratmann und Matthias Nass die Pläne im Stadtrat vor, kurze Zeit später wurde der Vertrag unterschrieben. Damals gab die UGG die Zeitspanne für den Glasfaserausbau mit 18 bis 24 Monaten an. Das ist jetzt drei Jahre her. Im Ausschuss für Wirtschaftsentwicklung am 5. Februar sollte es deshalb einen Sachstandsbericht über den Stand des Ausbaus geben. Doch dazu kam es nicht, der der Tagesordnungspunkt konnte nicht behandelt werden. Der Stadtbeigeordnete, Wirtschaftsdezernent Markus Schlosser, erklärte dies mit einem Todesfall und einem Krankheitsfall bei zwei UGG-Vertretern.

Eine erhebliche Zeitverzögerung

Wilhelm Zimmerlin und Karl-Heinz Delaveaux von der Fraktion FWG/Büfep nahmen dies wiederum nun zum Anlass, einen Antrag für die Stadtratssitzung am 27. März zu stellen, in dem sie eine Unterrichtung über den Stand des Glasfaserausbaus forderten. Wir hoffen, dass nun von dem bundesweit agierenden Unternehmen wenigstens ein Vertreter zur Verfügung steht, um die erhebliche Zeitverzögerung beim Glasfaserausbau in Bad Kreuznach zu erläutern und unser Fragen zu beantworten.“ Immer wieder werde man von Bürgern angesprochen, was schlecht läuft. „Und das ist hier der Fall“, erklärte Zimmerlin. Man wolle wissen, warum das so sei und wie die UGG Abhilfe schaffen wolle, um die Beschwerden zu reduzieren. Das tat dann Ralf Stratmann.

So richtig erfreulich ist es wahrlich nicht, was bislang beim Glasfaserausbau passiert ist: Für die Erschließung von 25.000 Haushalten (Stand heute) in der Stadt sind bis jetzt lediglich knapp 700 Anschlüsse gebaut, 150 Kilometern an Tiefbau wird man hier machen, ganze 13 Kilometer sind im Moment verbaut. Und erst Ende 2025 werden die ersten Kunden ans Netz gehen können. Als Gründe, warum es länger dauert als ursprünglich prognostiziert, führte Stratmann unter anderem die hohe Dichte der Fremdleitungen und somit den hohem Abstimmungsbedarf sowie die Gewässer- und Bahnquerungen an. Aber es soll besser werden, versprach Stratmann. Die UGG will beim Tempo zulegen. „Wir wollen die Probleme, die wir hier gehabt haben, deutlich minimieren.“ Doch bevor man neue Aufbruchgenehmigungen beantrage, werde, man die bisherigen Probleme beseitigen, betonte er. „Deshalb werden wir auch nicht mit acht oder zehn Bautrupps hier einfallen.“ Das werde man auch nicht mitmachen, warf Schlosser dazu ein. Wichtig sei ihm gewesen, dass die UGG dabei von Cluster zu Cluster gehe. Doch auch er sei mit dem bisherigen Tempo nicht einverstanden. Stadtbauamtsleiter Eduard Schuckmann ergänzte, dass die Mängelbeseitigung nach den Arbeiten einfach zu lange dauere. Gute Nachrichten übrigens auch für die Stadtteile Bad Münster am Stein-Ebernburg und Winzenheim: Laut Schlosser wolle Westconnect dort noch in diesem Jahr anfangen.

„Die Qualität muss passen.“
Ralf Stratmann von der UGG

Eines der größten Ärgernisse für die Bürger beim Glasfaserausbau sei, wenn eine Baustelle mit Mängeln behaftet verlassen werde, machte Zimmerlin klar. Ihr Manager, der da die Qualität überwachen soll, müsse da einfach noch öfters da sein, sagte er an die Adresse von Stratmann: „Wenn der den Subunternehmen, die dann plötzlich verschwunden sind, rechtzeitig auf die Finger geschaut hätte, dann wäre ja das Problem gar nicht – jedenfalls nicht in der Schärfe.“ Er sieht da die UGG noch in der Bringschuld, und man müsse „darauf pochen, dass das besser wird“. Er sehe das genauso, antwortete Stratmann. „Die Qualität muss passen.“ Ende 2024 habe man daher den Bauleiter ausgetauscht. Er habe das Gefühl, dass es von der Qualität jetzt deutlich besser werde.

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