Inzwischen ist vor allem nichts passiert in Sachen Glasfaser. Beziehungsweise hat sich nun die bereits dritte Firma für einen Ortstermin zur Festlegung der Standorte der Schaltschränke bei Ortsbürgermeister Jörg Schneiß angemeldet. Entsprechend verhalten fielen die Reaktionen der Ratsmitglieder auf die Mitteilung von Schneiß aus.
Kommt jetzt der Glasfaserausbau?
Wie Erster Beigeordneter Heinz-Martin Schwerbel (CDU) auf Nachfrage erklärte, steht der Telekommunikationsdienstleister im Wort bis Ende des kommenden Jahres den Ausbau abgeschlossen zu haben. Bei Nichterfüllung müsste das Unternehmen eigentlich damit rechnen, der Förderung verlustig zu gehen.
Das „eigentlich“ könnte in diesem Fall bedeuten, dass der Bund die Fristen verlängert, da in den Medien schon angedeutet wurde, dass die Ausbauziele nicht zu halten seien, schätzte Schwerbel die Situation ein. Dennoch gab es in der Runde auch Optimisten, die andere Zeichen nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ positiv deuten. „In Oberhausen steht schon die Kabelrolle“, schloss ein Ratsmitglied die Sachstandserörterung ab.
Entlastung des Kanals geplant
Ein Vorhaben der Gemeinde, das schon vor 17 Jahren auf Initiative des Landes angeschoben wurde, ist eine Maßnahme zur Entlastung des Abwasserkanals. Mittlerweile liegt die Baugenehmigung vor, allerdings hatten Ortsbürgermeister Schneiß und die Ratsmitglieder bei der jüngsten Sitzung noch keine Unterlagen darüber erhalten. Die Maßnahme wird in der sogenannten Aktion Blau plus umgesetzt, das bedeutet, dass die Landesförderung bei 90 Prozent liegt.
Wie genau der zehnprozentige Eigenanteil auf Verbands- und Ortsgemeinde aufgeteilt wird, soll noch besprochen werden. Ausgangspunkt der Maßnahme ist, dass das Niederschlagswasser vor dem Sammler der Duchrother Kläranlage vom Abwasser getrennt und in den Hettenbach geleitet wird. Dafür muss unter anderem noch eine Leitung gebaut werden. Ein Grundstück vor der Kläranlage wurde bereits angekauft. Bislang wird das Duchrother Abwasser in die Kläranlage nach Bad Münster am Stein geleitet, die demnächst außer Betrieb gehen soll.
Abwasser fließt bald nach Bad Kreuznach
Da Duchroth zu den neun Gemeinden der ehemaligen VG Bad Münster gehört, für die mit einer Zweckvereinbarung die Abwasserbeseitigung voll umfänglich der Stadt Bad Kreuznach übertragen wurde, wird das Abwasser dann in die Kläranlage Bad Kreuznach weitergeleitet. Die habe noch freie Kapazitäten, erklärte Erster Beigeordneter Schwerbel. Für Duchroth wäre ein Anschluss an die Kläranlage Booser Aue der Verbandsgemeinde Nahe-Glan naheliegender, da sie praktisch vor der Haustür liegt, trug Ortsbürgermeister Schneiß eine Anfrage des Rates vor.
Dagegen stehe zum einen, dass der Vertrag mit der Stadt noch eine Laufzeit von 20 Jahren habe. Zudem greife jetzt das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Koblenz, wonach die Stadt im gesamten Versorgungsgebiet einheitliche Gebühren erheben müsse. „Damit profitieren die Gemeinden von dem günstigen Gebührentarif der Stadt“, so Schwerbel. Er wies auch darauf hin, dass für eine Einleitung der Duchrother Abwässer in die Kläranlage der benachbarten VG Nahe-Glan eigens ein Sammler gebaut werden müsste.
Option Kläranlage Booser Aue
Die Werke der VG Rüdesheim planen derzeit mit der Option Booser Aue, weil die Kläranlage Schloßböckelheim in absehbarer Zeit außer Betrieb gestellt werden muss. Die veraltete Technik der Anlage würde einen teuren Neubau erforderlich machen. Stattdessen haben die Rüdesheimer bei der VG Nahe-Glan nachgefragt, ob sie eventuell freie Kapazitäten haben.