Das geplante Hargesheimer Neubaugebiet Straußberg ist noch nicht in trockenen Tüchern
Geplantes Neubaugebiet in Hargesheim: Bauherren brauchen noch Geduld
Am nördlichen Ortsrand soll am Straußberg in Ost-West-Ausdehnung neues Bauland ausgewiesen werden. Das Plangebiet beginnt oberhalb des neuen Parkplatzes an der Alfred-Delp-Schule und erstreckt sich bis zum Geländeeinschnitt des Dalbachtals. Foto: Christine Jäckel
Christine Jäckel

Hargesheim. Die Zeichen für das Vorhaben Neubaugebiet „Straußberg“ stehen im Gemeinderat mehrheitlich auf Grün, wenn auch vor allem die Anbindungsfrage noch kritisch gesehen wird. Für eine weitere Bearbeitung der zuerst im Bauausschuss vorgestellten Planentwürfe (wir berichteten) sprachen sich nun die Mitglieder des Gemeinderates bei einer Enthaltung einstimmig aus.

Lesezeit 2 Minuten

Etwa 90 bis 100 Wohneinheiten könnten auf dem fünfeinhalb Hektar großen Teilgebiet am nördlichen Ortsrand zwischen der Alfred-Delp-Schule und der Schumannstraße entstehen. Der Entwurf regt zudem die Umsetzung mit einem zentralen, regenerativen Nahwärmeenergiekonzept an.

Derzeit müssen sich viele Gemeinderäte mit dem Thema Dorfentwicklung befassen, denn die Nachfrage nach Baugrund ist, wie auch Planer Nico Lörsch vom Kaiserslauterer Planungsbüro BBP betonte, nahezu im gesamten Nahetal enorm. Viele Gemeinden setzen deshalb Planungen für Baulandausweisung auf die Tagesordnung. In den Diskussionen wird das Wachstum durchaus kritisch hinterfragt, denn Themen wie Versiegelung oder Nachhaltigkeit beschäftigen zunehmend auch die ehrenamtlichen Mitglieder der kommunalen Gremien.

Im Hargesheimer Rat wirft aus diesem Grund Gernot Gauza das Handtuch, der seit siebeneinhalb Jahren für die Freien Wähler im Gemeinderat mitgearbeitet hat. Für den Gartenbauingenieur verläuft die Entwicklung in Hargesheim, das eine kleine Gemarkung von 258 Hektar und rund 3000 Einwohner hat, zu ungeregelt.

Viele Projekte sind aus seiner Sicht nicht zu Ende gedacht, zu viel Fläche wird verplant und versiegelt, ohne künftigen Generationen Spielraum zu lassen. Zudem mangele es ihm bei vielen Vorhaben an Transparenz für die Bürger, monierte Gauza. Ein Beispiel ist für ihn das Neubaugebiet „Straußberg“, über dessen Notwendigkeit nach seiner Meinung nicht ausreichend öffentlich diskutiert wurde.

Bei der Aussprache im Rat wurde deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt auch bei etlichen Ratsmitgliedern noch Klärungsbedarf besteht. Tatsache ist, dass die Nachfrage nach Bauland in der stadtnahen Gemeinde sehr hoch ist. Der Knackpunkt bei den „Straußberg“-Plänen ist die Anbindung, die aufgrund der Topografie zu einer Herausforderung wird. Östlich würde die Anbindung über die Kirchstraße und die Sudetenstraße erfolgen. Die Kirchstraße ist allerdings schon jetzt zu Schulbeginn morgens und zum Schulende mittags mit Bus- und Pkw-Verkehr stark belastet. Im Westen grenzt das Gebiet an das Dalbachtal, und eine Zuwegung besteht nur über den Bienenweg, der vom Planer wegen seiner schmalen Ausbaubreite und Steigung nicht als vollwertige Anbindungsstraße einbezogen wurde. Im Bauausschuss war dazu vorgeschlagen worden, eine temporäre Einbahnstraßenregelung für den Bienenweg als Option zu prüfen. Wie Ortsbürgermeister Haiko Grün erfahren hat, wäre eine solche Lösung machbar. „Wir sollten uns außerdem die Option für eine Straße in der Dalbach offenhalten“, schlug jetzt SPD-Fraktionssprecher Oliver Alsentzer vor. Dafür könnte man einen Geländestreifen am nordwestlichen Rand für eine Trasse zurückbehalten.

Top-News aus der Region