Selten fiel das Wort Nachhaltigkeit wohl öfter als bei diesem Termin. Denn alle Beteiligten, der Kreis, die Sparkasse Rhein-Nahe und das Regionalbündnis Soonwald-Nahe als Projektteam, sowie die Kooperationspartner, Landesforsten Rheinland-Pfalz mit den Forstämtern Soonwald und Bad Sobernheim und die Von Nell´sch Forstverwaltung, haben sich dies auf ihre Fahnen geschrieben. Die Nachhaltigkeit, die seit einigen Jahrzehnten immer mehr in den Fokus gerät, ist für Forstverwaltungen ein jahrhundertealtes Prinzip.
„Hier soll etwas wachsen, nämlich die Ökologie“, so Landrätin Dickes. Das ist das große Ziel. Auf dem Weg dorthin werden sogenannte Jahrgangswäldchen gepflanzt. Eltern pflanzen für ihre Neugeborenen ein Bäumchen. Die Projektteilnehmer hoffen, dass die Kinder wie die Bäume an ihrem Standort Wurzeln schlagen und bestenfalls ihr Leben in der Region verbringen. Nach dem Start im Stromberger Stadtwald wird es einen weiteren Aufschlag in Bad Sobernheim geben. Für den zweiten Generationenwald beginnen am Donnerstag, 1. Dezember, die Vorarbeiten. Mit Hilfe des Forstamtes Bad Sobernheim ist die Umgatterung einer künftigen Aufforstungsfläche geplant. Denn sonst würden die kleinen Bäumchen wegen des Wildverbisses nicht lang durchhalten.
Bernhard Frauenberger, Leiter des Forstamtes Soonwald, erinnerte daran, dass es zum Wurzel schlagen funktionierende Ökosysteme braucht. Aus seiner Sicht gilt das für Mensch und Wald. Frauenberger erinnerte daran, welches Potenzial der Wald bietet. Er ist Holzlieferant, Wasserspeicher und wichtig für die Ökologie. „Wald muss Allgemeingut bleiben“, erklärte er. Job von Nell blickte in die Zukunft und forderte dazu auf, die Klimakrise auch als Chance zu begreifen. Klimakrise als Chance, dass sah man seitens des Regionalbündnisses ähnlich. Jörn Schultheiß lobte die Vernetzung der Kooperationspartner, warnte aber auch davor, dass Nachhaltigkeit nicht einfach zum Etikett verkommen darf.
Auch die Vertreter der Kommune, darunter Bürgermeister Michael Cyfka, lobten das Projekt und erinnerten daran, dass Ökologie ähnlich wie der Tourismus keine Grenzen kennt. In seiner Verwaltung sei Nachhaltigkeit schon in vielen Bereichen umgesetzt worden. So wurde der Fahrzeugpark auf E-Autos umgestellt. Kreiswirtschaftsförderer Andreas Steeg machte deutlich, dass Ökonomie und Nachhaltigkeit einander nicht ausschließen. Die 36 gepflanzten Esskastanien stehen für beides. Sie dienen der Nachhaltigkeit, sind Teil des Ökosystems, als Holzlieferant aber auch Teil des Wirtschaftskreislaufes.