Wirtschaftsförderung von Stadt und Kreis will Hotelrestaurant "Mühlentor" helfen
Gastronomen kämpfen: In der Bad Kreuznacher Mühlenstraße heißt es „Durchhalten bis Baustellenende“
Stephanie und Frank Hilgert (Mitte), Betreiber des Bad Kreuznacher Hotelrestaurants „Mühlentor“, im Gespräch mit Kreiswirtschaftsförderer Andreas Steeg (links) und Bad Kreuznachs Wirtschaftsdezernent Markus Schlosser: Die Gastronomen erhalten viel Zuspruch, an der Baustelle lässt sich aber wenig ändern. Foto: Marian Ristow
Marian Ristow

Bad Kreuznach. Das frisch sanierte, im Sommer 2022 voll wieder eröffnete Drei-Sterne-Superior-Business-Comfort-Hotel und Restaurant „Mühlentor“ heißt auch deswegen so, weil es in der Bad Kreuznacher Mühlenstraße liegt. Eigentlich eine wunderbare Lage in unmittelbarer Schlagdistanz zur Fußgängerzone. Wäre da nicht die Großbaustelle, die die gesamte Mühlenstraße in eine Kraterlandschaft verwandelt hat. Wie man das Restaurant ansteuern soll, weiß niemand so genau.

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Dazu kommt: Das „Mühlentor“ befindet sich derzeit in Insolvenz. Weil offenbar viele Menschen nicht wissen, was das eigentlich bedeutet, und das Gastronomen-Ehepaar Frank und Stephanie Hilgert immer noch viele Fragen erreichen, nochmals die Klarstellung: „Wir haben geöffnet und freuen uns auf unsere Gäste. Niemand muss befürchten, dass wir plötzlich dicht machen.“

Besprechung in der Baustelle: Frank Hilgert (links) untermalt, wie drastisch die Situation für den Betrieb. Er erntet Verständnis, an der Situation kann man aber nichts ändern.
Marian Ristow

Erst die viel teurer als geplant gewordene Sanierung (3,7 statt 2,5 Millionen Euro), mittendrin die Corona-Pandemie und nun die Baustelle. Eine unheilvolle Mixtur für die Hilgerts, die mit aller Macht strampeln, um sich aus dem Würgegriff der ungünstigen Umstände zu befreien. Unterstützung gibt es: Die Wirtschaftsförderung von Kreis, in Person von Andreas Steeg, und Stadt, Wirtschaftsdezernent und Ordnungsamtschef Markus Schlosser, kümmern sich, ebenso Philipp Geib, Abteilungsleiter Tiefbau bei der Stadtverwaltung, waren mit von der Partie bei einem Treffen mit der Bauleitung der Firma Wöbau aus Wörrstadt.

Bei allen Kompromissen und dem Wunsch eine besänftigende Lösung für die Gastronomen zu finden, ist klar: Baustelle bleibt Baustelle, und bevor diese nicht beendet ist, wird es auch nichts mit dem Normalbetrieb. Dass praktisch andauernd Fußgänger ungeniert durch die Baustelle marschieren, der Bagger dann jedes Mal den Betrieb einstellen muss, ist sicher nicht hilfreich.

„Jeder hätte euch eine Atempause gegönnt, aber dann wären die Fördergelder verloren gegangen“, sagt Philipp Geib bei dem Ortstermin. Man arbeite so schnell es eben gehe und gehe jeden Kompromiss ein. Kommenden Montag werde die Rinne gemacht, ein Zugang zum Restaurant ist dann nicht möglich. Am Mittwoch starten dann die Asphaltierungsarbeiten, in 14 Tagen sollen die Pflasterarbeiten abgeschlossen sein.

„Ich müsste jeden Mittag 1000 Euro umsetzen, um einigermaßen gut rauszukommen“, sagt Frank Hilgert. Eine Marke, die nicht zu schaffen ist. Schon allein deswegen nicht, weil die Touristen wegen des Baustellenwirrwarrs den Weg nicht fänden.

Die Wirtschaftsförderer Steeg und Schlosser wollen helfen. Im Moment ginge das nur mit Beschilderung und Werbemaßnahmen – auch gern auf dem Feierabendmarkt, der bald startet. Außerdem prüfe man verschiedene Fördertöpfe, was aber durch das laufende Insolvenzverfahren erschwert werde. Es heißt also: weiter durchhalten bis die Baustelle verschwindet.

Der “Mühlentor"-Fahrplan durch das Jahr

Die Sky Lounge bietet einen Panoramablick über die Stadt. Am Sonntag, 14. April, gibt es „Junger Wein trifft knackigen Spargel“ auf dem Dach des Hotelrestaurants „Mühlentor“. Am Samstag, 25. Mai, leuchtet das Mailight: „Flammkuchen meets Wein“ heißt es dann. Die Big-Bottle-Party des Windesheimer Weingutes Marx geht am Samstag, 29. Juni, über die Bühne. Zum Jahrmarktsfeuerwerk am Dienstag, 20. August, geht es statt „enunner“ wieder „enuffer“ – und zwar auf die Sky Lounge. Frank Hilgert serviert Gambas und Wein. „Man hat einen tollen Blick auf das Feuerwerk. Im vergangenen Jahr wurde das gut angenommen“, sagt er. Am Montag, 15. September, lautet der Slogan dann „O'zapft is“ – Oktoberfest ist angesagt

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