Den Titel hat sie gewohnt humorvoll formuliert: „Heut‘ geht’s später in die Betten! Wetten, dass wir Kröten retten?“ Die Illustrationen stammen von Bernhard Hayo, mit dem Engel schon mehrere Buchprojekte verwirklicht hat. Die Broschüre ist für den Unterricht in der Grundschule geeignet. Anna Marita Engel hat in ihrem Leben selbst schon viele Tiere gerettet. Einem Jungvogel, der sich im Haushalt eingenistet hatte, hat sie sogar das Fliegen beigebracht. „Er ist später nochmal zurückgekommen, um Guten Tag zu sagen“, erinnert sie sich.
Engagierte Tierhelferin
Mit Bernhard Hayo hat sie bereits mehrere Broschüren veröffentlicht, in denen es um gefährdete Tierarten geht. In „Komm, wir fliegen einen trinken“ klärt sie altersgerecht über Weberknechte, Schnaken und Co auf. Und in der dreiteiligen „Pitzi und Kroll“-Reihe geht es um Waldameisen, die ein wichtiger Baustein im Ökosystem Wald sind und unter anderem Forstschädlinge wie den Borkenkäfer vertilgen. Nachdem Anna Marita Engel den Bericht von der Rettungsaktion der Nabu-Mitglieder bei der Krötenwanderung in Alpenrod gelesen hatte, griff sie unverzüglich zum Telefon, um mit Karin Rohrbach-Gramsch, der Vorsitzenden der Nabu-Gruppe zu sprechen.
Wie in vielen deutschen Nabu-Gruppen unterstützen die Mitglieder und ihre freiwilligen Helfer die Tiere bei der alljährlichen Krötenwanderung. Ende Februar, Anfang März, wenn die Temperatur wieder sieben Grad und mehr erreicht, wachen Frösche, Kröten, Unken und Molche aus der Winterstarre auf und wandern zu einem Tümpel, Teich oder langsam fließenden Bach, um abzulaichen. Wenn sie dabei Straßen oder Radwege überqueren müssen, überleben viele Tiere ohne ihre zweibeinigen Helfer nicht. Auch die Mitglieder der Nabu-Gruppe Bad Kreuznach waren bis zum Bau des Amphibientunnels an der Landstraße 415 zwischen Wöllstein und Badenheim regelmäßig während der Krötenwanderung mit Eimern unterwegs, um den Tieren ein sicheres Geleit zu geben.
Gesucht: Krötenretter
Und die Mitglieder des Nabu Bad Sobernheim, die sich erfolgreich für den Bau eines Amphibienleitsystems bei Monzingen einsetzten, sind auch heute noch an kritischen Stellen im Einsatz. Außerdem haben sie für den Erhalt der seltenen Gelbbauchunke auf einem vereinseigenen Grundstück Flachteiche angelegt. „Im Februar beginnt die nächste Krötenwanderung, im Vorfeld wollten wir auf das Thema aufmerksam machen“, sagt Anna Marita Engel. Sie freut sich über jede Kröte, die vielleicht gerettet werden kann und dafür ist auch wichtig, dass die Kinder über Amphibien Bescheid wissen.
Aus der Geschichte über eine Unterrichtsstunde in der vierten Klasse erfährt man viel über Amphibien und zum Abschluss gibt es Wissenstest und ein Extrablatt, auf dem man die Lieblingsamphibie zeichnen kann. Frösche, Unken, Kröten und Lurche machen sich in der Dämmerung zum Laichgewässer auf. Daher rührt der Titel des Büchleins „Heut‘ geht’s später in die Betten! „Wetten, dass wir Kröten retten?“ Vielleicht gibt es in der Umgebung einen Krötenwanderweg, wo noch Helfer gebraucht werden. Und Mama und Papa können eigentlich nicht nein sagen, wenn der Nachwuchs für die gute Sache ausnahmsweise mal länger aufbleibt.
Die Broschüre „Heut‘ geht’s später in die Betten, wetten, dass wir Kröten retten?“ kostet 11 Euro. Kontakt zu den Autoren unter annamaritaengel@gmail.com