Breitenheim – In Breitenheim wurde eine 70-jährige Frau tot aus ihrem Haus geborgen. In dem Gebäude hatte es gebrannt. Ob die Frau beim Feuer ums Leben kam oder schon zuvor tot gewesen war ist offen. Fremdverschulden schließt die Polizei derzeit aber aus.
Nach einem Wohnhausbrand im Breitenheimer Unterdorf konnte die Feuerwehr die allein im Haus wohnende 70jährige Frau nur noch tot aus dem Erdgeschoss ihres Hauses in der Schulstraße bergen. Die Feuerwehren waren von Nachbarn gegen 19.30 Uhr alarmiert worden. In der engen Straße hatten es die Einsatzkräfte schwer. Sechs Feuerwehrautos, Kranken- und Notarztwagen hatten kaum Platz. Deshalb wurde die Landesstraße 182, die Verbindungsstraße zuwischen Meisenheim und Kirn für mehrere Stunden gesperrt.
Mit Hilfe von Leitern verschafften sich die Einsatzkräfte durch die mit Rollläden verschlossenen Fenster Zugang zu dem total verqualmten Haus, brachen dann auch die Tür auf. Auch die Drehleiter der Feuerwehr Meisenheim kam zum Einsatz. Das eigentliche Feuer hatten die Wehren aus Breitenheim, Jeckenbach und Desloch sowie die Stützpunktwehr Meisenheim recht schnell unter Kontrolle, sagt Wehrleiter Peter Michel.
Allerdings konnten die Einsatzkräfte nicht so schnell in das alte Haus eindringen, wie es Passanten auf der Straße vielleicht gerne gesehen hätten. „Die Treppe im Haus und die alten Lehmdecken standen schon in Flammen, auch der Fußboden gab bereits nach“, beschreibt Michel die Gefahrenlage für die Atemschutzgeräteträger. Zu deren Sicherheit musste die Suche nach der vermissten Seniorin sehr behutsam erfolgen.
Dazu wusste man, dass die alte Frau mehrere Gasflaschen im Haus aufbewahrte und deshalb womöglich auch Explosionsgefahr drohte. Glücklicherweise fing der Dachstuhl des Hauses nicht Feuer, denn sonst hätte es in der engen Bebauung mit dicht aneinanderstehenden Giebeln bei windigem Wetter schnell ein Großfeuer geben können, sagt Michel. Insgesamt waren 33 Feuerwehrleute im Einsatz, der bis gestern morgen um 9 Uhr dauerte. Das alte Haus, in dem offenbar schon vor längerer Zeit die Stromversorgung abgeklemmt worden war, ist innen ausgebrannt und nun einsturzgefährdet.
Die noch am Samstag Abend begonnenen Ermittlungsarbeiten der Kriminalpolizei Kaiserstlautern gestalteten sich deshalb sehr schwierig. Die Fachleute der Spurensicherung konnten das Gebäude auch am Sonntag noch nicht betreten. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. In ersten Vermutungen hieß es, es könnten Kerzen gebrannt haben. Auch steht die Todesursache und der Todeszeitpunkt der Frau noch nicht fest. Nach ersten Erkenntnissen gibt es zumindest keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Womöglich könnte die Frau aber auch schon vor dem Feuer gestorben sein. Der Schaden am Gebäude wird auf etwa 50 000 Euro geschätzt.
Ernst F. Puppel/ Armin Seibert