Bad Kreuznach/Soonwald – Um den CO2-Ausstoß, der bei Produktion, Transport und Laufzeit von Multifunktionsgeräten entsteht, annähernd zu kompensieren, werden im Soonwald für jedes Ricoh-Gerät mindestens zwei Bäume gepflanzt. Die Kreuznacher Firma Büroführer gehört zu den Pionieren dieser nachhaltigen Umweltverbesserung.
Auf einer über zehn Hektar großen Waldfläche nahe des Walderlebniszentrums Neupfalz ist ein nachhaltiges Forstsponseringprojekt angelaufen, das die Umweltbilanz der beteiligten Firmen und die Vitalität des heimischen Waldes stärkt. In strömendem Regen traf sich am Dienstag Revierförster Michael Keil mit Horst Führer, Hans Seifert und Frank Decker vom Kreuznacher Büroexperten und Vertretern von NSM Löwenentertainment und der Landwirtschaftskammer Bad Kreuznach. Thema: Die ersten 200 Buchen sind auf der von Windwürfen und Borkenkäfern heimgesuchten Fläche wunderbar angewachsen. Azubis des Forstamts haben am Waldweg ein Schild gezimmert, das auf das „Print and Plant-Projekt“ hinweist. Horst Führer (Büroführer Bad Kreuznach) und sein Team will mit einer Investition von rund 5000 Euro dem Soonwald helfen und einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Führer: „Früher gab’s zu Weihnachten Bäume für die Kunden. Jetzt wollen wir welche pflanzen.“ Beim Forst stieß das Ansinnen auf offene Ohren. Revierförster Michael Keil: „Wir haben noch genug Flächen!“
Gesagt, getan: Führer ging auf die Suche nach weiteren Sponsoren. Die ersten, die die Pflanzung junger Rotbuchen unterstützten, waren NSM Löwenentertainment (118) und die Kreuznacher Landwirtschaftskammer (50 Bäume). Weitere Firmen sind auf dem Sprung, 286 Bäume sind vergeben, die ersten 500 praktisch weg. Der nächste 500er-Schwung kann kommen. Führer und Keil hoffen, dass das noch jahrelang so weitergeht. Co2-Ausstoß ist das Thema für jeden Firmen-Umweltbeauftragten, weiß Führer. Deshalb will er das Soonwaldprojekt offensiv betreiben, plant auch mal ein Grillfest an der Fläche, die bald ein richtiger Wald sein soll. Förster Keil kann das nur recht sein, denn für die Wiederaufforstung solcher Flächen fehlt es den Waldbesitzern an Geld. Früher wurden pro Hektar bis zu 20 000 jungen Pflänzchen gesetzt. Heute legt der Forstingenieur die am besten geeigneten Flächen fest, auf in „Klumpen“ 40 bis 50 Setzlinge gepflanzt werden. Außerdem wird der Wald auch nicht mehr „abgeräumt“ sondern tonnenweise Totholz zur Humusbildung auf der Fläche belassen.
Natürlich werden nicht alle Setzling groß – viele werden wohl auch im Lauf der nächsten Jahrzehnte zum Brennholz. Nur ein kleiner Teil wird wohl als astreines Wertholz über 100 Jahre stehen bleiben. Einige der Jungbäume werden wohl auch vom Wild gefressen. Gefressen und gefressen werden: „Gerade auf dieser Fläche wurden schon einige Rehe und Hirsche geschossen“, sagt Förster Keil und bietet im Wildlädchen leckeres Wildbret an.⋌ (as)