Im vergangenen Sommer hat der Binger Bauunternehmer und Investor Klaus Endemann den dreigeschossigen Fachwerkbau gekauft. Der neue Eigentümer, der Spaß an historischen Objekten hat und sich in Bingen bereits mit mehreren ähnlichen Projekten einen Namen gemacht hat, will das Gebäude sanieren und in dem Brückenhaus hochwertige Gastronomie anbieten.
Doch seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Weder beim Stadtbauamt noch bei der Unteren Denkmalschutzbehörde bei der Kreuznacher Kreisverwaltung liegen entsprechende Anträge dazu vor. Auch über Winter stand das Brückenhaus weiter leer. Das Gebäude mit seiner wechselhaften Geschichte und an markanter Stelle im Stadtbild droht weiter Schaden zu nehmen, befürchten viele.
Wie die Kreisverwaltung auf Anfrage des „Oeffentlichen“ mitteilt, hat die Denkmalschutzbehörde Mitte des vergangenen Jahres auf Anregung des Investors ein Informationsgespräch mit diesem zur angedachten Nutzung des Brückenhauses geführt. Dabei wurde die Besonderheit des Brückenhauses als Kulturdenkmal der Stadt und der damit einhergehenden Erhaltungspflicht deutlich gemacht.
Bis heute liegt der Denkmalschutzbehörde aber kein Antrag auf eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung vor, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Die Kreisverwaltung wird den Eigentümer erneut auf die gesetzliche Erhaltungspflicht des Kulturdenkmals hinweisen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten. Darüber hinaus erfolgt – wie in anderen Denkmalschutzfällen – eine gezielte Anfrage, wann mit einem Nutzungskonzept zu rechnen ist“, so Kreissprecher Benjamin Hilger.