Rund ein Jahr war es still geworden um die Bad Kreuznacher „Fridays for Future“-Aktivisten, doch am kommenden Freitag, 25. November, lassen sie wieder aufhorchen: Unter dem Motto „Green Friday statt Black Friday“ wollen die Klimaschützer rund um Mara Hampel auf die Umweltbelastungen durch übermäßigen Konsum aufmerksam machen. Rund 200 Menschen haben sich für den Protestzug durch die Innenstadt angemeldet, der um 13.15 Uhr am Bahnhofsvorplatz beginnt und später am Kornmarkt endet.
Kritische Themen in mehreren Redebeiträgen sind dabei unter anderem die sogenannte „Fast Fashion“ (schnelle Mode), die zurzeit gerade im Onlinemarkt populär ist. „Das wird gekauft, konsumiert und dann weggeschmissen“, fasst Hampel im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“ zusammen. Das führe zu fatalen Umweltschäden. „Wie könnte man sein Verhalten als Konsument ändern? Wie müssen Politik und die verantwortlichen Konzerne das regeln?“, fragen die Klimaschützer bei der Demonstration. Am Ende des Protestmarsches sollen am Kornmarkt Infostände und Flyer über diese Fragen aufklären.
Ich würde mir wünschen, dass die Verkehrswende in Bad Kreuznach voranschreitet – also mehr Radwege, ausgeweiteter ÖPNV, und die Innenstädte weniger attraktiv für Autos machen.
Mara Hampel von “Fridays for Future" Bad Kreuznach
Und das Thema könnte kaum aktueller sein: Erst vor wenigen Tagen ist die UN-Klimakonferenz in Ägypten zu Ende gegangen mit – so häufig der Tenor – unzureichendem Ergebnis. Zwar sei der Fonds für Länder, die stark vom Klimawandel betroffen sind, ein guter Ansatz, aber der Ausstieg aus fossiler Energie sei nicht genug diskutiert worden, findet Hampel.
Die Abiturientin des Bad Kreuznacher Lina-Hilger-Gymnasiums bildet zusammen mit einer Handvoll weiterer Engagierte den Kern der Bad Kreuznacher „Fridays for Future“-Bewegung. Nicht nur auf globaler Ebene, auch in der Kreisstadt sieht die 20-Jährige Verbesserungspotenzial, wenn es um den Klimaschutz geht: „Ich würde mir wünschen, dass die Verkehrswende in Bad Kreuznach voranschreitet – also mehr Radwege, ausgeweiteter ÖPNV, und die Innenstädte weniger attraktiv für Autos machen.“ Am Donnerstag möchten die Aktivisten dazu auch im Stadtrat vorsprechen.