Ortstermin des Infrastrukturausschusses der Stadt Bad Sobernheim: Freizeitpark wichtiges Thema für neuen Stadtrat
Freizeitpark Bad Sobernheim: Der Kampf gegen das „öde Einheitsgrau“ geht weiter
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Kaum Fortschritte gibt es seit Jahren beim Freizeitpark Quellenpavillon, obwohl dort ein enormes touristisches Potenzial direkt am Barfußpfad brachliegt. Pläne zur Umgestaltung liegen in der Schublade, allerdings fehlt es bislang an der Finanzierung.
Bernd Hey

Der Freizeitpark ist touristisch und für die Bad Sobernheimer wichtig. Allerdings ist er in die Jahre gekommen und müsste verschönert werden. Schon lange wird darüber geredet, geschehen ist bislang wenig.

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Zum allerletzten Ortstermin der Legislaturperiode traf sich der städtische Ausschuss für Infrastruktur und Soziales im Freizeitpark zwischen Dümmler-Halle und Barfußpfad, um dem neuen Stadtrat nach Jahren der Stagnation „schwarz auf weiß“ mitzuteilen, was Sachstand ist. Die konstituierende Stadtratssitzung ist für Donnerstag, 11. Juli, anberaumt.

Spielplatz seit zehn Jahren im Gespräch

Das knapp zwei Hektar große Areal zwischen der Dümmler-Halle, dem Restaurant Quellenpavillon und der Unterführung zum Barfußpfad schlummert als touristisches Einfallstor nördlich der Bahnlinie im Dornröschenschlaf und gibt kein gutes Bild ab. Bekanntlich gehören die Liegenschaften dem Landkreis Bad Kreuznach, der Verbandsgemeinde (VG) Nahe-Glan und der Stadt Bad Sobernheim. Vis-à-vis hinter der Unterführung südlich am Barfußpfadeingang liegt mit dem „Naherholungsgebiet Ost“ das Pendant.

Seit über zehn Jahren im Gespräch war ein Spielplatz, der an dieser Stelle entstehen sollte. Vor vier Jahren stellten die Ratsmänner Matthias Bregenzer und Christian Keiper einen Antrag auf die Errichtung eines Mitmach-, Spiel- und Freizeitplatzes für alle Generationen – gegen das „öde Einheitsgrau der vorhandenen Spielplätze, weil der Bedarf da ist“, wie Bregenzer erneut untermauerte.

Keine Vögel, kein Wasser, kein Leben

Viel passiert ist nicht: „Kein Vogelgezwitscher, kein Wasser, kein Leben“, so die Ausschussmitglieder. Die Rückseite der Dümmlerhalle mit Graffiti-Schmierereien ist unansehnlich, Waschbetonplatten auf dem Areal sind lose und der Zaun rund um den Boule-Platz verwittert. Der Park wird vom Bauhof vorbildlich gepflegt, ist barrierefrei zugänglich und wird von Familien mit Kindern ganz stark frequentiert – doch das ganze Areal wirkt lieblos-trist und nicht einladend. Im Freizeitpark finden Open-Air-Konzerte, Theaterproben, Boule-Turniere oder die Veranstaltung „Uff de Deck“ statt.

Vorzeigeprojekt in St. Julian am Glan

Bregenzer und Ausschussvorsitzender Volker Kohrs gerieten ins Schwärmen über ein vergleichbares Vorzeigeprojekt in St. Julian am Glan, das im Rahmen der „Modellregion: Tourismus für alle“ umgesetzt wurde. Es kostete 879.000 Euro und wurde mit 722.000 Euro gefördert wurde.

Auch in der Felkestadt liegt die fertige Gesamtplanung in der Schublade – 40.000 Euro waren im ersten Schritt für Planung und Vermessung im städtischen Haushalt eingestellt. Jetzt gelte es, den Freizeitpark ins Ministerium nach Mainz zu tragen und alle Sponsoren, Stadt, VG und die Realschule mit ins Boot zu holen.

Bringt Eigenleistung das Projekt voran?

„Ganz viel ist mit Eigenleistung möglich, die Bereitschaft ist da“, sagte Matthias Bregenzer. Ein Wasseranschluss ist vorhanden, und Bauhofleiter Ralf Gräff informierte, dass der TÜV zunächst die Turn- und Sportgeräte einmalig abnehmen müsse, die weitere Prüfung, Wartung und Unterhaltung könne der Bauhof leisten. Ähnlich wie im Marumpark könnten eine multifunktionale Bühne und Sitzgelegenheiten entstehen. Die Peripherie, der angrenzende Hartplatz und die Parkplatzsituation waren weitere Themen des Gesprächs.

Erfolgsgeschichte Disc-Golf

Anwesend war auch Alex Williamson, ein freiberuflicher Blogger, der in den USA Lehrer war und seit vier Jahren in Sobernheim wohnt. Er betreut den „Disc-Golf-Park“ und berichtete von einem „Raketenstart“: Zusammen mit dem Turnverein Bad Sobernheim hat er fünf Disc-Golf-Veranstaltungen durchgeführt. Der Ausschuss dankte Erdinc Ates, der eine Patenschaft für den Park übernommen hat und Graffiti entfernt.

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