Neues Leben auf dem Kuhberg
Freie Waldorfschule Bad Kreuznach eröffnet Neubau
Mit einem Gong-Konzert begrüßten die Schüler die Gäste zur Eröffnung des Neubaus der Waldorfschule auf dem Kuhberg.
Christine Jäckel

Der erste Bauabschnitt der Freien Waldorfschule Bad Kreuznach auf dem Kuhberg ist fertig. Die 174 Schüler in acht Jahrgangsstufen haben ihre neuen Klassenräume bezogen. Am vergangenen Wochenende wurde die Eröffnung gefeiert.

Das Schulgebäude mit der roten Holzverkleidung und den hellgrünen Fensterrahmen wirkt heimelig vor dem blauen Himmel und dem filigranen Schirmdach des Nadelbaums. Im ersten Stock öffnet sich ein Fenster und zwei Schülerinnen der Freien Waldorfschule Bad Kreuznach wollen wissen, wer die Person ist, die mit dem Mobiltelefon das Gebäude fotografiert. „Schreiben Sie, dass unsere Schule die beste Schule in Bad Kreuznach ist“, rufen die Mädchen der Reporterin des Oeffentlichen Anzeigers zu.

Die Schüler der vierten bis achten Klasse steuerten künstlerische Beiträge zur Eröffnungsfeier bei.
Christine Jäckel

Seit 2017 Klasse um Klasse gewachsen

Der erste Bauabschnitt der neuen Schule wurde am Samstag mit zahlreichen Ehrengästen eingeweiht. Im Kindergarten auf dem Rotenfels begann 2017 die Geschichte der Freien Waldorfschule Bad Kreuznach mit zehn Schülern in der ersten Klasse, blickte Lehrerin Ulla Hanel zurück. Es folgte der Umzug ins Grüne Klassenzimmer auf dem Kuhberg über Bad Kreuznach und die Einrichtung des Containerdorfs, mit dem die Schule Klasse um Klasse wuchs. Auf dem Grundstück nebenan ist seit 2024 nach den Plänen von Architekt Harry Wehner das erste feste Gebäude der Bad Kreuznacher Waldorfschule entstanden. Es bietet derzeit 174 Schülern der Klassen eins bis acht Platz, die von 15 festangestellten Lehrkräften und Honorarkräften unterrichtet werden.

Im nächsten Schritt ist der Ausbau für die Oberstufe geplant. Staatssekretärin Bettina Brück vom Bildungsministerium freute sich bei diesem wichtigen Entwicklungsschritt der Bad Kreuznacher Waldorfschule dabei zu sein. „Das ist mehr als eine bauliche Erweiterung, das ist ein klares Bekenntnis für Bildung und ein starkes Zeichen für Vielfalt in unserer Bildungslandschaft“, so Brück. Das Land beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro schrittweise an zwei Bauabschnitten. Welchen Stellenwert die neue Schule für die Stadt und die Gesellschaft hat, unterstrichen auch die beiden Landtagsabgeordneten Michael Simon (SPD) und Helmut Martin (CDU) in ihrer Gratulation zur Eröffnung.

Ein Unterrichtsraum für Eurythmie, der Bewegungskunst zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung.
Christine Jäckel

Soziales Miteinander steht im Zentrum

„Das soziale Miteinander ins Zentrum zu rücken, das ist genau das, was wir brauchen“, sagte Martin, der sich auch als Fan des gabenorientierten Lernens outete. „Es geht nicht darum, sich durchzusetzen, sondern im Miteinander den besten gemeinsamen Weg zu finden, das kann gar nicht früh genug angelegt werden in der Bildung“, unterstrich Martin. Michael Simon hat sogar einmal den Unterricht in der Waldorfschule besucht, um sich einen Eindruck zu verschaffen. „Was hier an Perspektiven und Begabungen eröffnet wird, ist sehr breit gefächert“, hob Simon hervor. Dass es in der Praxis mit der Entfaltung der individuellen Gaben gut funktioniert, zeigten die Beiträge der Schüler von der vierten bis zur achten Klasse.

Musik gehörte dazu, selbstverfasste Poesie über Bad Kreuznach, Rezitationen unter anderem von Gustav Pfarrius über die Stadtgründung und darstellendes Spiel präsentierten die Waldorfschüler. Beigeordneter Markus Schlosser, der als Schuldezernent die Initiative zur Gründung der Waldorfschule als Bereicherung des Bad Kreuznacher Schulangebots von Beginn an unterstützte, erteilte der Elternschaft, die den Schulbetrieb mit viel Einsatz begleitet, ein großes Kompliment. Zur Eröffnung gab es zudem noch die gute Nachricht von Alexander Keidel vom Bauplanungskreis, dass nach den Osterferien zwei weitere Busse eingesetzt werden. Der Finanzplan konnte bei Baukosten von 3,65 Millionen Euro eingehalten werden.

Acht Klassen haben jetzt ein neues Dach über dem Kopf. Die Planung für die Waldorfschule auf dem Kuhberg geht weiter bis zur Oberstufe.
Christine Jäckel

Schule soll für alle Ort der Entfaltung sein

Sogar einschließlich einer ursprünglich nicht vorgesehenen Küche liegt man noch unter dem Plan. Das Gebäude der Schule auf dem Kuhberg nutzt für die Heizung und Kühlung die Betonkernerwärmung und die Abluft. „Füreinander dazu sein, sich gegenseitig zu helfen, große Ziele gemeinsam zu verwirklichen, das sollte im Leben keine Ausnahme sein. Unser Schulhaus ist dafür ein großes Symbol geworden“, sagte Schulsprecherin Neele Hanjo. Und Schulsprecher Jakob Hamann ergänzte: „Wir sind stolz darauf, eine Schule zu haben, die brandneu ist und wir wollen uns dafür einsetzen, dass Schule für alle ein Ort der Entfaltung ist.“

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