Neue Naturparkschulen
Förderzentrum am Ellerbach setzt Zeichen für die Umwelt
Sie besiegelten die Kooperation zwischen dem Naturpark Soonwald-Nahe und dem Förderschulzentrum Ellerbach (von links): Heike Krafft (Naturpark), Roman Haag (Leiter Schule am Ellerbach), Landrätin Bettina Dickes und Julian Haas-von der Weiden (Leiter Don-Bosco-Schule)
Markus Kilian

Die Schule am Ellerbach und die Don-Bosco-Schule haben mit dem Naturpark Soonwald-Nahe eine Zusammenarbeit vereinbart. Das Ziel: Naturparkschule werden. Damit rücken Themen zu regionaler Natur und Kultur noch mehr ins Zentrum des Unterrichts.

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„Wir können nicht den Regenwald retten. Aber wir können vor Ort etwas machen“, brachte es Michael Veeck am Mittwochmorgen auf den Punkt. Er ist beim Forstamt Soonwald unter anderem für Umweltbildung verantwortlich, und die soll künftig in den beiden Bad Kreuznacher Förderschulen Don-Bosco und am Ellerbach noch stärker in den Fokus rücken. Dafür haben die Verantwortlichen nun eine offizielle Kooperationsvereinbarung mit dem Naturpark Soonwald-Nahe unterschrieben. Das Ziel: Naturparkschule werden.

Die behandeln Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk, Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht, in Exkursionen und an Projekttagen. Konkret arbeiten die Schüler beispielsweise am schuleigenen Garten, bei Bienenprojekten, oder es steht etwa der Ausflug ins Bad Sobernheimer Freilichtmuseum an. Dabei ist das Bad Kreuznacher Förderschulzentrum am Ellerbach primär städtisch, dank seiner Lage allerdings zugleich naturnah.

„Wir können nicht den Regenwald retten. Aber wir können vor Ort etwas machen.“
Michael Veeck, Waldpädagoge des Forstamts Soonwald

Und so lag eine Zusammenarbeit nahe, wie Heike Krafft vom Naturpark beim Pressetermin unterstrich. „Wir möchten die städtischen Kinder abholen. Es ist ein Lernen auf beiden Seiten.“ Die Initiative zur Kooperation ging derweil vom Kreis als Träger beider Schulen aus. Laut Landrätin Bettina Dickes soll sich die Zusammenarbeit doppelt auszahlen: Die Kinder und Jugendlichen könnten sehen, was man im Umweltbereich Gutes tun kann, zudem könne die Zusammenarbeit die Lust auf eine Ausbildung in den sogenannten grünen Berufen wecken.

Roman Haag, Leiter der Schule am Ellerbach, freute sich beim Pressetermin über die „bessere Anbindung zur Natur“ und unterstrich: „Es steht und fällt mit dem Kollegium.“ Derzeit zählt die Kollegenschaft rund 50 Lehrer, die die knapp 170 Schüler der ersten bis zehnten Klasse mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichten.

„Wir möchten die städtischen Kinder abholen. Es ist ein Lernen auf beiden Seiten.“
Heike Krafft vom Naturpark Soonwald-Nahe

Auch Julian Haas-von der Weiden, Leiter der Don-Bosco-Schule, zeigte sich angetan: „Es passt sehr gut zur Geschichte und ins Portfolio der Schule.“ Ein Kollegenkreis aus 70 Lehrkräften fördert hier etwa 160 Schüler sozial, emotional und kognitiv. Die Einrichtung ist bereits für die Bildung nachhaltiger Entwicklung (BNE) zertifiziert worden.

„Der Naturpark ist auch immer Netzwerkarbeit“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Marco Rohr. Man gebe sich selbst einen Maßstab und der Schule immer wieder neues Feedback. Dazu zählen etwa Fortbildungen mit den Lehrern. In rund einem Jahr soll dann die offizielle Auszeichnung als Naturparkschule kommen, sie wird für fünf Jahre verliehen.

„Es steht und fällt mit dem Kollegium.“
Roman Haag, Leiter der Schule am Ellerbach

Bis dato arbeitet der Naturpark mit vier weiteren Schulen zusammen, davon die Lützelsoon-Grundschule in Hennweiler sowie drei weitere Einrichtungen im Rhein-Hunsrück-Kreis. Deutschlandweit tragen mehr als 100 Lehranstalten den Titel Naturparkschule. Er ist eine bundesweite Auszeichnung des Verbands Deutscher Naturparke. Durch eine Kooperation der Schulen mit dem Naturpark sollen Natur-, Kultur- und Heimaterfahrungen verstärkt in den Schulalltag eingebunden werden.

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