Kühle Plätze an der Nahe
Flieht, flieht vor dem sengenden Stern!
Im Trombachtal bei Niederhausen ist es herrlich kühl, und am Wanderweg entlang des plätschernden Bachs gibt es viele Picknickmöglichkeiten.
Robert Neuber

Die kommenden Tage ist es sehr heiß an der Nahe, aber wir geben einige Tipps, wo es erträglich ist: schattige Orte mit kühlem Wasser und wehender Brise. Und schön ist es an diesen Plätzen auch noch...

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Dann lagen wir auf der Veranda über’nander, und die Sonne brannte unsere heissen Köpfe durcheinander, da hob ich ab, da flog ich los.“ Das, was Nina Hagen 1978 in ihrem frivolen Klassiker „Heiss“ kreischend beschrieb, soll unseren braven Lesern erspart bleiben. Wer vor der sengenden Sonne fliehen möchte, dem helfen wir mit einigen Tipps, wo man sein Mütchen etwas kühlen kann – die Nahe bietet tatsächlich den einen oder anderen Platz, wo es nicht brutzelt und brennt.

Unter der Mannheimer Straße sorgt der munter fließende Ellerbach für frische Luft - hier mittags die Füße ins kalte Wasser halten, und schon erträgt man die Hitze besser...
Robert Neuber

Schmittenstollen

Wer richtig auskühlen möchte, wer sich in der brütenden Hitze nach winterlicher Witterung sehnt, für den gibt es tatsächlich ein passendes Ziel: Am Lemberg wartet der Schmittenstollen – und versprochen: Im Besucherbergwerk herrschen schnatterige 8 Grad, nicht mehr.

Blick vom gut belüfteten Heimbergturm über Waldböckelheim.
Robert Neuber

Es finden außer Montag und Dienstag täglich von 10.30 bis 16 Uhr Führungen im kalten Schlund statt, hierfür sollte man sich aber telefonisch anmelden, die Nummer ist 0151/64689068 (Erwachsene zahlen pro Führung 7 Euro, Kinder 6 Euro). Ein Besuch im Schmittenstollen ist jedem Naheländer empfohlen, aber nicht nur als heimatkundliche Pflicht, sondern vor allem als spaßiges Erlebnis. Und es kühlt ordentlich.

Das Morgenbachtal im Binger Wald führt kilometerlang durch dichten Wald - und oben kann man sich nach links den Spaß der Steckeschlääferklamm geben oder nach rechts ins Jägerhaus einkehren. Alles im Schatten...
Robert Neuber

Ellerbach-Brückenhaus

In Bad Kreuznach gibt es ein schattiges Plätzchen, das man meist für sich hat: unter dem Brückenhaus, das niemand so richtig „auf dem Schirm“ hat. Also das in der historischen Neustadt über den Ellerbach. Und der betonierte Lauf des Ellerbachs ist auch architektonisch eine Betrachtung wert, schließlich führen quasi drei Öffnungen unter dem Haus hindurch. Es ist schattig, es weht oft ein Lüftchen, und die Füße im kühlen Bach sorgen für wunderbare Frische.

Blick aus dem Stollen am Kurpark Ebernburg Richtung Pouilly-Brücke.
Robert Neuber

Trombachtal

Zurück zum Lemberg: Vom Stausee bei Niederhausen führt ein Wanderweg an einem Fischweiher an der Wochenendsiedlung vorbei den Trombach hinauf. Dichter Wald sorgt hier dafür, dass es herrlich kühl bleibt, und auch das frische Nass im Bach ist leicht zugänglich. Gemütliche Sitzbänke sind am Rande des Wegs aufgestellt. Kombinieren lässt sich dieser Besuch mit einer Stippvisite am etwas weiter oben gelegenen Schinderhannesloch.

Ein kühles Paradies ist das Trübenbachtal bei Kirn - hier bietet sich eine Wanderung an, die auf der Kyrburg endet, wo immer eine leichte Brise weht - herrlich.
Robert Neuber

Trübenbachtal

Kirn hat ein ähnliches Kühlsystem wie das Trombachtal zu bieten, nämlich das wunderschöne Trübenbachtal. Hier gibt es diverse Plätzchen, an denen man sich niederlassen und frisch entspannen kann. Vorsicht! Der eine oder andere Salamander kann ziemlich neugierig werden!

Im alten Stollen bei Altenbamberg geht es tief ins Gestein - und dort drinnen ist es zwar nicht gemütlich, aber frischer als draußen!
Robert Neuber

Heimbergturm

Ein etwas merkwürdiger Tipp ist der 24 Meter hohe Heimbergturm über Waldböckelheim. Denn dieser Turm steht ja ganz ohne Schatten in der Sonne. Doch es weht dort oben, wenn die 142 Stufen bewältigt wurden, immer ein wunderbar kühlender Wind. Hinzu kommt, dass die Aussichtsplattform überdacht ist und die brutzelnden Strahlen abhält. Perfektes Picknickplätzchen mit herrlichem Panorama.

Das Trombachtal zwischen Feilbingert und Niederhausen ist eine Oase für hitzegeplagte Menschen - hier ist es schattig und immer herrlich kühl.
Robert Neuber

Altenbamberger Stollen

Bleiben wir bei außergewöhnlichen Plätzen. Einer ist sicher der Altenbamberger Stollen. Dabei handelt es sich um ein mannsbreites Loch an einem Wingertsweg im Eilbachtal, das Richtung Fürfeld hinaufführt. Tief im Gestein ist es zwar nicht gerade urgemütlich, aber definitiv frischer als draußen in der Sonne.

Wer am Haupteingang des Schmittenstollens steht, dem bläst schon ein eisiger Wind entgegen, der aus den Tiefen des Lembergs kommt. Man mag es in der aktuellen Hitze kaum glauben, aber ein Pulli ist angebracht!
Robert Neuber

Huttental-Stollen

Alleine die Anfahrt zum nächsten kühlen Ort sorgt schon für Frische im Körper. Denn der Mini-Stollen zwischen Huttental und Ebernburger Campingplatz an der Alsenz ist nur durch die Nahe zu erreichen.

Morgenbachtal

Ein kultiger Ort zur Kühlung darf hier nicht fehlen: Das Morgenbachtal im Binger Wald ist ein Klassiker für Frische suchende Promeneure. Die Strecke hinauf Richtung Bodmannstein mit seinem Wanderparkplatz ist an sich schon wunderschön schattig und bietet an diversen Stellen die Nähe zum plätschernden Bach.

Der Schmittenstollen am Lemberg ist eine wunderbare Fluchtmöglichkeit, wenn die Hitze unerträglich wird. Hier drinnen liegt die Temperatur bei winterlichen 8 Grad.
Robert Neuber

Vor allem aber mündet nach gut vier Kilometern links die vor allem für Familien herrliche Steckeschlääferklamm mit ihren aus Holz geschnitzten Horrorgestalten. Wer darauf keine Lust hat oder vorher einkehren möchte, der absolviert nach rechts einen kleinen Stich hinauf zum Forsthaus Jägerhaus, wo man hervorragend im Schatten sitzen kann. Prost!

Die frischen Plätze auf Google Maps

  • Schmittenstollen: 49.790494, 7.781486
  • Ellerbach-Brückenhaus: 49.846051, 7.856126
  • Trombachtal: 49.798515, 7.790621
  • Trübenbachtal Kirn: 49.781106, 7.444468
  • Heimbergturm: 49.808747, 7.730476
  • Altenbamberger Stollen: 49.781488, 7.838260
  • Huttental-Stollenmund: 49.806317, 7.844885
  • Morgenbachtal Einstieg Trechtingshausen: 50.004427, 7.854612

Einfach die angegebenen Werte ins Suchfenster von Google Maps eingeben, und man landet am genannten kühlen Plätzchen.

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