Bärenbachs Ortschef Jürgen Schmidt in Rente
Fleißprogramm für den scheidenden Bärenbacher Bürgermeister
Die letzten Aufgaben von Bürgermeister Jürgen Schmidt in Bärenbach: Der Starkregen hat diverse Forstpisten zerstört, sie müssen neu hergerichtet werden.  DieEulenbach-Forstpisxte ist komplett zu sanieren.
Robert Neuber

Zwanzig Jahre habe er das Amt nun bekleidet, so Ortsbürgermeister Jürgen Schmidt. Nun übergibt er das Mandat an Markus Franz, es werde Zeit, dass jüngere Leute rangehen. Allerdings hat der 68-jährige frühere Berufssoldat keinen allzu komfortablen Übergang ins freie Rentnerleben.Er hat bis zum Schluss ordentlich zu tun.

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Der Starkregen hatte Bärenbach im Juni massiv getroffen, und gerade am gestrigen Mittwochmorgen war Schmidt mit Förster Frank Gesse im Wald unterwegs, um sich die schwer beschädigten Waldpisten anzuschauen. Gesse ist für den Staatswald zuständig, Revierförster Helfenstein für den Gemeindewald. Die breite Piste am Eulenbach ist auf 1,2 Kilometer komplett zerstört (siehe Foto). Ein Befahren ist nicht möglich, geschweige denn ein Forstwirtschaftsdienst. „Den haben wir erst vor einem halben Jahr neu gemacht“, so Schmidt zerknirscht. Und diese Trasse ist nur ein Beispiel.

Insgesamt werden die Wegeschäden im Gemeindewald auf 125000 Euro geschätzt. Es gibt zur Sanierung Fördergelder, hier müsse man abwarten, was gewährt werde. Für die von den reißenden Wassermassen beschädigten Gemeindestraßen schätzt der Bürgermeister, dass rund 30000 Euro fällig werden – für Einläufe, Stützmauern, Asphaltdecken.

Die letzten Aufgaben von Bürgermeister Jürgen Schmidt in Bärenbach. Die Bärenbach-Route bekommt nun endlich wieder einen Steg, bestehend aus zwei Otzweiler Bäumen, die gerade bearbeitet werden.
Robert Neuber

Was Schmidt in den vergangenen drei Jahren viel Zeit gekostet hat, was aber nun endlich abgeschlossen ist: der Glasfaserausbau. Gerade vor zwei Tagen fand die Bauabnahme statt. Seiner Kenntnis nach sei Bärenbach der erste Ort im Landkreis, der diesen umfassenden Glasfaserausbau nun vorweisen könne. Es seien nur noch kleinere Restarbeiten auf Privatflächen zu erledigen. Dann stünde jedem Haus die Anschlussmöglichkeit zur Verfügung.

Von der Westnetz AG seien in nächster Zeit Anschreiben an die Bürger zu erwarten. Dann müsse jeder entscheiden, ob er sich anschließen lasse – das kann durchaus ein paar Tausender kosten – und welche Übertragungsrate zwischen 60 und 100 Megabyte/Sekunde er buche. Die Gemeinde hat beim Ausbau der unterirdischen Leitungen darauf geachtet, dass die komplette Ortsbeleuchtung, die bislang über die Dachständer im Ort per Kabel versorgt wurde, nun auch unterirdisch bedient wird.

Ortsbeleuchtung auf LED umgestellt

Bärenbach hat bei diesem Ausbau auch darauf bestanden, dass sämtliche öffentlichen Plätze – ob Mehrgenerationenplatz oder die Naumburg-Ruine – nun auch mit Starkstrom für Veranstaltungen versorgt werden. Seit 2012 habe man die öffentlichen Lampen auf LED umgestellt, und durch den Glasfaserausbau habe man auch einige zusätzliche Leuchten installieren können. Etwa in einem Jahr würden die Dachständer mit den oberirdischen Kabeln von den Häusern abgebaut.

Zurück zu den Starkregenschäden: Laut Jürgen Schmidt habe die Bewältigung gut funktioniert. Man habe zum Glück die Firma Sottong vor Ort gehabt, die sofort bautechnisch Hilfe leisten konnte. Die Schäden beziffert Schmidt auf rund 220000 Euro – vorläufig. Er habe schon mit Landrätin Bettina Dickes gesprochen, was Hilfen betrifft. Die Container zur Müllentsorgung würden übernommen.

Zwei Otzweiler Douglasien als Brücke

Die Firma Westnetz sowie die Bürkle-Stiftung stiften ein Sonnensegel für den Kinderspielplatz, so Schmidt. Die Bestellung läuft. Und es gibt noch eine gute Nachricht: Nach drei Jahren wird endlich wieder ein Steg für die Bärenroute installiert. Er besteht aus zwei riesigen Douglasien aus Otzweiler – 18 Meter lang, 60 Zentimeter Durchmesser, jede 4,2 Tonnen schwer. Die Stämme werden am Bürgerhaus gerade bearbeitet, müssen noch vier Wochen trocknen, dann werden sie installiert.

Und Bürgermeister Schmidt kann endlich seine Rente genießen ...

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