Allerdings fiel die Zustimmung bei zwei Enthaltungen nicht ohne Vorbehalt aus. Der Grund sind die erwarteten Gesamtkosten von rund 850.000 Euro, die der Architekt für das Projekt errechnet hat. „Bei dieser Zahl muss man sich schon Gedanken machen“, sagte der Beigeordnete Peter Michel aus Abtweiler, der lange Jahre Wehrleiter der früheren Verbandsgemeinde Meisenheim war. Auch andere in der Runde der beiden Ausschüsse für Bauen und für Finanzen mussten bei dem Zahlenwerk schlucken.
Gleichwohl ist unstrittig, dass die Feuerwehr Lettweiler eine neue Unterkunft braucht. Das aktuelle Feuerwehrgerätehaus befindet sich im Gewölbekeller unterhalb des Dorfgemeinschaftshauses. In die dortige Garage passt das Fahrzeug der 15-köpfigen Einheit gerade so hinein, wenn die Seitenspiegel des betagten Transporters eingeklappt werden. „Der Stellplatz entspricht in keinster Weise den Unfallverhütungsvorschriften“, betonte der VG-Wehrleiter Lothar Treßel. Die nächste Generation von Feuerwehrfahrzeugen passe zudem gar nicht mehr in die Gewölbegarage. Auch Umkleiden und die anderen Räume seien nicht vorschriftsgemäß.
Der Neubau soll auf dem Gelände gegenüber des Gemeindehauses entstehen. Ein Teil des Geländes ist mit einer baufälligen Scheune überbaut, der Rest Freifläche, die bisher für Dorffeste genutzt wurde. „Die Ortsgemeinde hat den Standort ausdrücklich begrüßt“, antwortete Engelmann auf Fragen, ob das Dorf damit nicht den Festplatz verliere.
Freifläche soll erhalten bleiben
Es werde trotz des Neubaus eine Freifläche bleiben, die gemeinsam mit den umliegenden Straßen weiterhin genügend Raum für Veranstaltungen bietet, erläuterten Engelmann und Planer Meyer. Das Grundstück mit der Scheune gehört der Ortsgemeinde Lettweiler bereits. Architekt Meyer erläuterte, dass in den Gesprächen mit VG und Ortsgemeinde unterschiedliche Varianten durchgespielt worden seien. Auch Varianten, in denen die Scheune integriert worden wäre. Doch letztlich seien diese Möglichkeiten allesamt verworfen worden – nicht zuletzt, weil die Bausubstanz der Scheune zu schlecht ist.
Also soll nun ein komplett neues Gebäude in den hinteren Teil des Grundstücks eingeschoben werden, in dem von der Fahrzeughalle bis zu den Sanitärräumen alle Nutzflächen auf einer Ebene angesiedelt sind. 184 Quadratmeter stehen der Wehr dann insgesamt zu Verfügung. Die Grundmauern der Scheune bleiben jedoch als Stützmauer zur Straße bestehen, da das Grundstück im hinteren Teil rund 1,70 Meter höher liegt als im vorderen Teil.
Vorschläge von Ausschussmitgliedern, dass die Wehr das Dorfgemeinschaftshaus als Versammlungsraum mit nutzen soll, und auf dem Grundstück lediglich eine neue Fahrzeughalle mit Umkleiden und Sanitärräumen entstehen könnte, um Kosten zu sparen, fanden nicht die Zustimmung von Verwaltung und Planer. Auch Peter Michel betonte, er halte eine sauber getrennte Lösung für besser. Die frühere VG Meisenheim habe keine allzu guten Erfahrungen mit kombinierten Feuerwehr- und Gemeinschaftshäusern gemacht. Häufig habe es im Laufe der Zeit Konflikte wegen der Raumnutzung gegeben.