Vor dem Ladenlokal von Sport-Gebhardt führten die Verantwortlichen die Felke-Card jetzt offiziell ein. „Besondere Zeiten entwickeln besondere Aktivitäten”, betonte Stadtbürgermeister Michael Greiner. Der bürokratische Aufwand für die teilnehmenden Firmen soll gering gehalten werden. Die Gutscheinbeträge können die Unternehmen an die Stadt weiterreichen. Anschließend wird die Stadt diese über ein Verrechnungskonto für diese Aktion begleichen. Der Umsatz der Gutscheingeschenkkarten verbleibe in Bad Sobernheim, betonte Dorothee Rupp, Koordinatorin für das Stadtmarketing. Auf ihrer Idee beruht die Einführung des Felke-Card-Konzepts.
„Es ist zunächst vorgesehen, einen Umsatz in Höhe von 50.000 Euro zu generieren, plus dem Anteil, der dann noch hinzukommt. Insgesamt also 55.000 Euro“, erläuterte Michael Greiner. Der voller Umsatz komme den Gewerbetreibenden zugute. Finanziell getragen wird das Konzept der Felke-Card durch die Sponsoren Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück und Sparkasse Rhein-Nahe. Sie übernehmen den Vertrieb der Gutscheine. Die Werbegemeinschaft SoAktuell ist in die Finanzierung der Felke-Card in großem Umfang eingebunden.
Das Rad sei mit der Felke-Card aber nicht neu erfunden worden, gestand Dorothee Rupp. Das Gutscheinsystem ist auch aus Bad Kreuznach, Bingen und Kirn bereits bekannt. „Aber was gut ist, darf auch für sich selbst entdeckt werden“, sagte sie und lachte. Die Felke-Card solle sich weiterentwickeln, erläuterte der Stadtbürgermeister. Keineswegs solle sie bloß ein kurzes Sommerthema sein, sondern auch nach der Corona-Zeit noch Bestand haben.
Schon vor der Krise hätten die Verantwortlichen überlegt, was grundsätzlich für die Innenstadt getan werden könnte. Die weltweite Pandemie war letztlich der Auslöser für die Entscheidung zur Einführung des Gutscheinsystems.
Ein kleiner Papieraufsteller in den Geschäftsräumen und ein Aufkleber am Eingang der teilnehmenden Akzeptanzstellen weist Kunden ab sofort auf die Möglichkeit hin, die Felke-Card jeweils dort nutzen zu können. Knappe zwei Dutzend Akzeptanzstellen sind bisher im Boot und für die Einlösung der Felke-Card angemeldet.
„Der Shutdown hat gezeigt, wie trostlos die Stadt ist, wenn genau das wegfällt, was ihr eigentlich Leben verleiht“, betonte Norbert Gebhardt. Die Stadt verglich er mit einem Ökosystem, in dem jeder mit jedem vernetzt sei. Fallen Teile heraus, funktioniere es nicht mehr. „Ich sage immer, wir sind vielleicht nicht systemrelevant – aber spaßrelevant sind wir auf jeden Fall.“ Dementsprechend lebe eine Stadt vom Einklang aller, die loyal miteinander verbunden seien.
„Dass eine solche Initiative von der Stadt ausgeht, freut mich”, betonte VG-Bürgermeister Uwe Engelmann. Mit den in Verantwortung der VG Nahe-Glan befindlichen denkbaren Akzeptanzstellen will Engelmann Gespräche über eine Teilnahme führen, etwa mit dem Freilichtmuseum, dem Schwimmbad und dem Barfußpfad. Die Attraktivität der Felke-Card steige mit der Zahl teilnehmender Unternehmen und fördert so das „Wir-Gefühl“ in der Stadt, weiß Rupp.