Lauterecken
Erstes Motorsägenmuseum Deutschlands
Im Motorsägenmuseum in Lauterecken steht auch diese Kettensäge der Marke „Teles“. Sie wiegt gut 55 Kilo und stammt aus den 50er-Jahren. Stücke wie dieses haben es Sammler und Museumsgründer Mathias Lukas angetan. Er stellt mehr als 100 Sägen auf gut 240 Quadratmetern aus.
Martin Köhler

Lauterecken - Nichts sei für den Sammler grässlicher als eine perfekte Motorsäge. „In meinem Museum müssen die Maschinen alt aussehen. Als komme man gerade mit ihnen aus dem Wald. Man muss die Patina sehen“, schwärmt der Gründer des ersten offiziellen Motorsägenmuseums in Deutschland, Mathias Lukas.

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Lauterecken – Nichts sei für den Sammler grässlicher als eine perfekte Motorsäge. „In meinem Museum müssen die Maschinen alt aussehen. Als komme man gerade mit ihnen aus dem Wald. Man muss die Patina sehen“, schwärmt der Gründer des ersten offiziellen Motorsägenmuseums in Deutschland, Mathias Lukas.

Im Alter von 53 Jahren gründete er im Juli 2009 sein Museum, nachdem seine Sammelleidenschaft nur drei Jahre davor begann: „Ich mache ja schon seit 30 Jahren Holz; aber die erste richtig alte Säge habe ich mir 2006 bei Bad Kreuznach besorgt. Ich konnte gar nicht glauben, auf was für Ideen die früher kamen. Es war ein nicht nur sprichwörtlich scharfes Gerät.“ Ein Inserat folgte, und bald darauf standen 30 alte Motorsägen im heimischen Wohnzimmer, weil der Keller schon voll war.

„Bei meiner Frau Christine dauerte es etwas mit der Begeisterung, aber inzwischen zieht sie voll mit“, berichtet Lukas dankbar. Sein Autotacho zeigte über 100 000 Kilometer mehr an, weil er ständig unterwegs war, um neue Geräte abzuholen. Der Fachmann berichtet: „Je älter, desto lieber. Je seltener, desto besser. Inzwischen erwerbe ich nur noch Sägen, die vor den 60er-Jahren gebaut wurden.“

Enorm wichtig sei es für den Sammler, dass jede Maschine voll funktionstüchtig ist. Somit nehme die Suche nach passenden Ersatzteilen viel Zeit in Anspruch. Das Tüfteln übernehme er dann aber selbst: Als gelernter Werkzeugmacher und Chef der Metallwerkstatt an der Berufsbildenden Schule Kaiserslautern hat der Berufsschullehrer mannigfaltige Kenntnisse und Möglichkeiten.

Moderne Motorsägen seien richtig öde im Vergleich zu den historischen: „Das ist so wie mit den modernen Autos – irgendwie sehen alle gleich aus“, kritisiert Lukas, dem allerdings die potenzielle Gefährlichkeit der historischen Teile durchaus bewusst ist, und keine davon jemals selbst benutzen würde: „Von den alten Maschinen hat keine eine Kettenbremse. Wenn so eine hochschlägt, hat man keine Chance. Es ist schon sinnvoll, dass sie nicht mehr erlaubt sind.“ Das Gewicht vieler Großsägen von bis zu 85 Kilo und die damit verbundene Plackerei im Wald nötigt ihm großen Respekt ab. art

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