Bad Kreuznach - Die Skeptiker, die vor einem Nikolausshopping am Freitagabend gewarnt hatten, wurden bestätigt: Das Angebot geöffneter Geschäfte bis 22 Uhr wurde von den Kunden kaum angenommen.
Der Versuchsballon Nikolausshopping am Freitagabend stürzte jäh ab. Zwar wollte Karola Seelig, Vorsitzende von „Pro City“, erst in den nächsten Tagen die Freitagabend-Bilanz ziehen, aber es scheint sicher, dass man mit dem Nikolausshopping wieder auf den alten Termin am Samstag und dann bis 24 Uhr zurückkehren wird. „Auf jeden Fall werde es auch im kommenden Jahr ein Nikolausshopping geben“, versprach Seelig. Pro City dem Wunsch kleinerer Einzelhändler nachgekommen, die darum gebeten hatten, das Nikolausshopping erstmals auf einen Freitagabend zu legen.
Dass nicht arg viel los war, deutete sich schon beim Parken an – überall reichlich Platz, kein Problem, einen Parkplatz zu finden. Wer nach 19 Uhr die Mannheimer- oder die Kreuzstraße erreichte, konnte die wenigen Einkaufsbummler beinahe per Handschlag begrüßen. Auch in den Geschäften sah es kaum besser aus. Die kleineren Ladenlokale waren meist leer, ebenso die größeren Geschäfte und Kaufhäuser. Zu manchen Zeiten überstieg die Zahl der Mitarbeiter die anwesenden Kunden. Und das, obwohl zahlreiche Häuser eigens zum Nikolausshopping mit besonderen Schnäppchen lockten.
Bis 19 Uhr verzeichneten die Einzelhändler einen guten Besuch. „Dass der Kundenstrom danach abbrach, ist meines Erachtens ein Indiz dafür, dass die Menschen das Nikolausshopping am Freitag nicht annehmen wollten“, so „Pro City“-Vorsitzende Karola Seelig weiter. Teils reagierten kleinere Einzelhändler recht schnell und schlossen ihre Läden vorzeitig, wie oberhalb der Nahebrücke gegen 20 Uhr. Selbst an den Glühweinständen hielt sich der Andrang bei Minusgraden in Grenzen. Auch in vielen Gasthäusern war kaum mehr Andrang als an normalen Freitagabenden. Dabei hielt auch die Gastronomie Nikolausshopping-Angebote bereit.
Diejenigen, die in die Stadt gekommen waren, fanden es gar nicht übel. "Kein Gedränge, keine Schlangen, da kann man entspannt einkaufen“, meinte ein Ehepaar aus Boos. „Mir ist es egal, ob Freitag oder Samstag, ich nehme es wie es kommt“, erklärte Annette Lorenz aus Weiler. Dass die geringe Akzeptanz auch mit den Frosttemperaturen zusammenhängen könnte, glaubt Karola Seelig nicht. „Mit der Witterung hat das nichts zu tun, die Stadt war doch vor 19 Uhr gut besucht und da war es auch nicht wärmer.“ (bj)