Interims-Rettungsdienst auf dem Soon läuft - in Kirn laufen Planungen für das Bahngelände
Erste Einsätze der neuen Wache auf Pferdsfeld inklusive Willkommensgruß
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Die neue Rettungswache auf Pferdsfeld bekommt einen Willkommenspräsentkorb der BI Kirner Krankenhaus. Ellen und Michael Müller (Mitte) besuchten das diensthabende Team Christopher Hinz und Michelle Weißkopf des ASB, der sich mit den Maltesern den Betrieb teilt. Foto: Robert Neuber
Robert Neuber

Ellen und Michael Müller von der Kirner Bürgerinitiative für das Krankenhaus haben der neuen Rettungswache in Pferdsfeld am Dienstagmorgen einen ersten Besuch abgestattet – inklusive Willkommenspräsent. Die Rettungsdienstler waren in den ersten Tagen schon ordentlich im Einsatz.

Die neue Rettungswache findet sich kurz nach der Einfahrt in den Industriepark Pferdsfeld. Es handelt sich um ein Haus, das von der Firma Triwo, also dem Vermieter gebaut wurde, es ist relativ modern – aber natürlich ist es kein als Rettungswache konstruiertes Gebäude. Darauf macht Christopher Hinz aufmerksam, der im Landkreis schon seit Jahrzehnten im Metier des Rettungsdienstes beschäftigt, ergo professionell ein „alter Hase“ ist.

Was fehlt, das ist die Ausstattung zum Waschen und Desinfizieren der Fahrzeuge – hier, so formuliert es die zuständige Pressestelle des Landkreises Mainz-Bingen, sei „im Moment noch eine Kooperation mit bereits bestehenden Standorten mit entsprechender Ausstattung nötig“. Pferdsfeld sei demnach eine „Außenwache“, könne aber zu einem „Komplettstandort ausgebaut werden“.

Erstmal nur eine “Interimslösung"

Es handle sich bei der Wache auf dem früheren Militärflugplatz „aktuell um eine auf acht Jahre angelegte Interimslösung, von der aus Rettungsdienstleistungen auf üblichem Niveau“ erfolgten. Das bestätigte Christopher Hinz vor Ort mit Rettungssanitäterin Michelle Weißkopf. In den ersten fünf Tagen seien schon ganze 24 Einsätze angefallen – von Gemünden bis nach Münchwald, von Simmertal bis Monzingen. Die Besatzung der mit Betten und Sitzmöglichkeiten sowie Küche und Kaffeeautomaten ausgestatteten Anlage stammt aktuell aus dem Portfolio des Malteser Hilfsdiensts sowie des Arbeiter-Samariter-Bunds. Die Schicht läuft über 24 Stunden, dann wird getauscht.

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Ob der Standort auf dem früheren Flugplatz Pferdsfeld bleibt, das wird sich aus den Einsatzzahlen ergeben. Foto: Michael Müller
Michael Müller

Die Kirner Bürgerinitiative für das Krankenhaus stattete der Wache einen Besuch ab, ganz einfach um zu zeigen, dass man sich über diese neue Anlage sehr freue, so betonten es Ellen und Michael Müller. Sie brachten einen lecker-gesunden SooNahe-Präsentkorb mit.

Die Außenwache Pferdsfeld könne zu einem „Komplettstandort ausgebaut werden“, heißt es von der Pressestelle des Landkreises Mainz-Bingen. Hier gehen die Einschätzungen offenbar auseinander – vor Ort war die Feststellung zu hören, dass im Falle eines endgültigen Beschlusses für eine moderne und professionelle Rettungswache auf dem Flugplatzgelände neu gebaut werden müsste.

Die nächsten Jahre wird gezählt und geplant

Ob es letzten Endes eine Rettungswache Pferdsfeld geben wird, könne erst entschieden werden, „wenn der Gesamtplan vorliegt“, so die offizielle Formulierung. Es werde „im Zuge der vorgesehenen Überplanung des gesamten Rettungsdienstbereiches in den nächsten Jahren auf Basis der gesetzlichen Vorgaben, der Erfordernisse der Bevölkerung sowie der zu erwartenden Veränderungen in der Krankenhauslandschaft die gesamte Rettungswachenstruktur betrachtet“. Mit anderen Worten: Alles bleibt offen, man wird sehen...

Zumindest für die nächsten Jahre ist die Außenwache auf dem Flugplatzgelände allerdings eine sehr positive Entwicklung, insbesondere für die abgelegenen Soonwaldörtchen. Wer einmal von der B41 bei Bad Sobernheim am Dörndich vorbei hinauf nach Pferdsfeld gefahren ist, der wundert sich über keinen Rettungswagen aus dem Nahetal mehr, der es nicht in den vorgeschriebenen 15 Minuten auf den Soonwaldrücken schafft. Es sind 13 lange Kilometer ...

In Kirn wird es das Bahngelände werden

Vom Standort Pferdsfeld zum Standort Kirn: Bürgermeister Frank Ensminger hatte einige Plätze in der Stadt für die neue Rettungswache vorgeschlagen, am Ende blieb das Bahngebäude oberhalb des Parkplatzes der Basalt AG am Bahnhof übrig. Hier hatte die Stadt schon seit längerem einen Vorvertrag mit der Bahn ausgehandelt, so Ensminger, weil ein Pendlerparkplatz angedacht war. Doch eine Rettungswache ist für Kirn bedeutsamer, zumal der Kiesel-Parkplatz nicht immer ausgelastet ist.

Der Bürgermeister wartet nun auf diverse Antworten, er ist aber zuversichtlich, dass es für das Bahngelände Ende Juli ein Okay sowohl der Bahn als auch der Aufsichtsbehörden gibt. Die Experten für die Standortplanung, die vor Ort waren, hätten jedenfalls diesen Platz, der sich mit Feuerwehr und Polizei aneinanderreiht, befürwortet.

Kirn brauche als zweitgrößte Stadt des Landkreises mit vielen Kindern, Sporttreibenden, auch vielen Senioren und der nahen B41 definitiv eine Rettungswache.

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