2020 trat er auch aus der Partei aus, für die er 2019 in den Rat gewählt wurde. Zu Gründen für seinen erneuten Wechsel äußerte sich Behrendt in einer Stellungnahme an Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer Ende Mai nicht. Im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“ erläutert er seine Beweggründe, blickt zurück, aber auch nach vorn. Denn für ihn ist der erneute Wechsel keine Rolle rückwärts, sondern „eine Rolle vorwärts“. Die Zusammenarbeit mit Delaveaux und Zimmerlin habe er sich anders vorgestellt. Da sei er wie das fünfte Rad am Wagen quasi das dritte Rad gewesen, beklagt er.
So habe er kaum Möglichkeit zur Mitarbeit bekommen. „Gar nicht gefallen“ hat ihm etwa, dass er seinen Sitz im Ausschuss für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr (PLUV) verloren hat. Somit sah er sich vor die Wahl gestellt, ob er bis zum Ende der Wahlperiode einfach nur im Rat sitzen und nichts tun wollte. Das sei aber nicht sein Ding. Er wolle mitarbeiten. Seine Idee, eine Fraktion von AfD, Büfep und FWG zu gründen, habe Zimmerlin aber „brüsk abgelehnt“. So entschied sich Behrendt für die Variante, in die AfD-Fraktion zurückzukehren. Nachdem im Januar 2022 Wolff nicht nur sein Stadtratmandat niedergelegt hatte, sondern auch aus der AfD ausgetreten war, stand dem auch nichts mehr im Wege, war der Weg für Behrendt frei.
Die AfD-Fraktion ist jetzt wieder zu viert – Fraktionschef Jörg Fechner, Behrendt und die beiden Nachrücker Nelson Prieß und Benno Bohsung – und damit viertstärkste Fraktion, nachdem die Fraktion von FDP, Faire Liste und Freie Wähler zerbröselt ist. Das hat natürlich Folgen, denn damit ändern sich erneut die Kräfteverhältnisse im Rat, und die Ausschüsse müssen neu besetzt werden. Das ist schon eine Dauer- und Lieblingsbeschäftigung des Rates. Auf der Vorschlagsliste der AfD stehen für den Finanzausschuss und den PLUV Fechner und Behrendt.