Ermittlungen nach Messerstecherei vom 4. November dauern an - Opfer beerdigt
Ermittlung nach Messerstecherei dauert an: „Cheers“-Mitarbeiter sagen aus, doch die Tatbeteiligten schweigen
Der Tatort der blutigen Auseinandersetzung an der Kreuznacher Viktoriastraße: vorne die gepflasterte Einfahrt in die Bleichstraße, wo der später Verstorbene behandelt wurde, im Hintergrund die Gaststätte „Cheers“, in der der Streit am Abend 4. November begann.
Stefan Munzlinger

Am Abend des 4. Novemver eskalierte ein Streit in der Bad Kreuznacher Kneipe "Cheers" dermaßen, dass eine Person ums Leben kam. So ist der aktuelle Ermittlungsstand:

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Der Tatort der blutigen Auseinandersetzung an der Kreuznacher Viktoriastraße: vorne die gepflasterte Einfahrt in die Bleichstraße, wo der später Verstorbene behandelt wurde, im Hintergrund die Gaststätte „Cheers“, in der der Streit am Abend 4. November begann.
Stefan Munzlinger

Der Getötete, ein 41-jähriger Bulgare, wurde in seiner Heimat bestattet, das Tatwerkzeug, ein Einhand-Messer, ist in einer staatlichen Asservatenkammer gesichert, die fünf, sechs Tatbeteiligten schweigen, die Gaststättenbediensteten haben ausgesagt: Das ist der aktuelle Ermittlungsstand zum Ablauf des blutigen Streits am Abend des 4. November, bei dem in der Kreuznacher Gaststätte „Cheers“ an der Viktoriastraße ein Mensch getötet und drei verletzt wurden.

Das aufschlussreiche Überwachungsvideo der Gaststätte vom Tatabend wurde gesichtet, wie Leitender Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler auf Nachfrage des „Oeffentlichen“ am Dienstagmorgen informierte.

4. November: Eine Prügelei mit Messern, Dachlatten und Schlagstöcken entwickelte sich im „Cheers“ an der Viktoriastraße Bad Kreuznach. Traurige Bilanz: Ein Mann erlag seinen Stichverletzungen wenig später.
Screenshot Überwachungskamera

Juristischer Abschluss erst 2023

Mit einem möglicherweise gerichtlichen Abschluss rechnet er 2023. Gegen den Beschuldigten, den 33-jährigen Türsteher des „Cheers“, stand zwar zunächst der Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge im Raum, doch deutet alles darauf hin, dass er in Notwehr gehandelt hat. Daher wird es wohl nicht zu einer Hauptverhandlung gegen ihn kommen. Aber vermutlich gegen die andere Konfliktseite mit dem Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung und, nachgeordnet, eines schweren Landfriedensbruchs, da der Streit in die Öffentlichkeit getragen wurde. Mögliches Strafmaß: zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Freiheitsentzug. Wobei es schwer werden dürfte, eine Tatbeteiligung im Einzelnen nachzuweisen.

Spielautomat malträtiert, Konflikt ausgelöst

Zum Verlauf des Geschehens am 4. November, wie er sich heute darstellt: Der Bruder des Getöteten malträtiert den Spielautomaten in der Gaststätte, nachdem er einen gewissen Betrag verloren hat. Daraufhin fordern die Gaststätteninhaber Schadenersatz, einen dreistelligen Betrag. Diese Forderung bekräftigt der Türsteher in robustem Ton; es kommt zum lautstarken Streit.

Teleskopschlagstock, Dachlatten, Wasserwaage

Folge: Die Gegenseite verständigt mehrere in der Nachbarschaft wohnende Bulgaren, die das „Cheers“ unter anderem mit einem Teleskopschlagstock, Dachlatten und einer Wasserwaage aufsuchen, um den Türsteher anzugehen. Der Konflikt eskaliert, der Angegangene zieht ein Messer und setzt sich zur Wehr. Er sticht einen der Männer, den Bruder des Automatenspielers, in den rechten Oberschenkel. Der Mann verblutet und stirbt wenig später in einem der Kreuznacher Krankenhäuser.

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