Die Verantwortung für das mittelständische Familienunternehmen und seine 40 Mitarbeiter tragen Winfried Busch (68) und seine Tochter Nicola Baumdicker-Busch (38) schon seit einigen Jahren gemeinsam.
Neben der Beratung setzte das Unternehmen zunächst auf Granitbaugruppen, die als Basis für Produktions- und Messmaschinen dienten. Doch das Sortiment veränderte sich in den vergangenen zehn Jahren in Richtung Systemtechnik im Hochpräzisionsbereich. Zum Angebot gehören sehr präzise Positionier- und Bewegungssysteme wie Gantry, XY-, Linear- und Hubtische, die aus solidem Granit und auch besonders leichtem carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gebaut und bei verschiedenen Laseranwendungen eingesetzt werden. Die Firma benötigt rund 500 Tonnen Granit pro Jahr, der aus China, Indien oder Afrika stammt. Zudem produziert Busch Microsystems auch mechanische oder luftgelagerte Systeme mit und ohne Steuerung. Falls gewünscht, können auch Hochleistungsmaschinensteuerungen und darauf abgestimmte Software-Lösungen geliefert werden.
„Wir durften uns zusammen mit unseren Kunden entwickeln und haben dadurch neue Märkte erschließen können“, erklärt Geschäftsführerin Baumdicker-Busch. „Bei der Entwicklung unserer Systeme arbeiten wir mit der Technischen Hochschule und dem Fraunhofer-Institut in Aachen sowie dem Institut PTW der Technischen Universität Darmstadt zusammen“, verrät Winfried Busch und ergänzt: „Viele Ingenieure, die bei uns arbeiten, kommen von der Technischen Hochschule (TH) Bingen sowie von der TU Kaiserslautern.“ Mit dieser TH arbeite man auch bei Bachelor- und Masterarbeiten zusammen.
Folgen einer Rezession oder Investitionszurückhaltung der Industrie sind bei Busch Microsystems nicht wahrnehmbar: Der Auftragsbestand umfasst eine Jahresproduktion. „In den nächsten Geschäftsjahren erwarten wir ein Wachstum um jeweils zehn Prozent“, blickt Winfried Busch zuversichtlich in die Zukunft. Ende 2025 wird ein weiterer Schritt der geplanten Unternehmensnachfolge vollzogen und der größte Teil der Verantwortung in die Hände seiner Tochter übergehen.
Nicola Baumdicker-Busch verfügt über eine umfassende kaufmännische Ausbildung: Während eines Dualen Studiums bei Würth Industrie erwarb sie einen Bachelor in „International Business“; sie ist Technischer Fachwirt und arbeitet schon seit 2010 an der Seite ihres Vaters.
Nächstes Großprojekt: „Wenn unsere jüngsten Entwicklungen Früchte tragen, brauchen wir mehr Platz, um größere Systeme in Serie fertigen zu können“, verrät der Firmenchef. Bei der Erweiterung des Firmengebäudes in Langenlonsheim wird es darauf ankommen, mit besonders soliden Fundamenten zu verhindern, dass minimale Bewegungen des Untergrundes die Produktion der extrem präzisen Systeme stören.
Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind für das Unternehmen unverzichtbar. Deshalb wird viel für ein gutes Betriebsklima getan: zum Beispiel geleaste Job-Bikes, Familienfeste, Feiern und Jahrmarktsbesuche. Das 25-jährige Bestehen von Busch Microsystems wird Anfang September mit einem dreitägigen Ausflug nach München samt Floßfahrt gefeiert.
Die Geschäftsführung freut sich stets über Initiativbewerbungen von guten Ingenieuren, Industriemechanikern, Mechatronikern oder Auszubildenden: „Den Bereich Ausbildung möchten wir gerne noch ausbauen.“ red