Meinung zum Löwensteg-Drama
Entscheidungsunlust auf Kosten der Bürger
Jens Weber. RZ

Das Drama um den Löwensteg wirft einmal mehr ein bezeichnendes Licht auf die Entscheidungsunlust von Stadtspitze und Politik. Es ist ein Trauerspiel, kommentiert unser Redakteur Harald Gebhardt

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Man weiß gar nicht so recht, was schlimmer ist: Das Drama um den Abriss des Löwenstegs oder das Trauerspiel, das Stadtspitze und Stadtpolitik dabei mal wieder abliefern: Es drängt sich der Eindruck auf, man sucht gar nicht mehr nach einer Lösung, sondern will alles auf die lange Bank schieben. Bei dieser Entscheidungsunlust auf Kosten der Bürger hilft ungemein, dass immer wieder neu geprüft werden muss. Wer aber nur prüft und nicht handelt, der wartet auch so lange, bis die Brücke nicht mehr zu retten ist. Dieses Nichtstun hat fatale Folgen, ist unverantwortlich. Der Löwensteg ist nicht nur eine wichtige Verbindung in die Innenstadt, er ist auch die einzig direkte und sichere für Fußgänger, Rad- und Rollifahrer. Die Frage nach der Projektpriorität stellt sich deshalb gar nicht. Also, nur Mut! Im Vergleich zu anderen Millionengräbern in der Stadt wäre ein Löwenstegersatz sogar noch günstig. Man kann aber auch weiter träumen und auf die große Lösung hoffen: neue Ochsenbrücke mit neuer Entlastungsstraße. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. So lange wollen die Bürger aber nicht warten. Von daher kann man der Rettungsaktion für den Löwensteg nur Glück und Erfolg wünschen.

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