Geschäftsführer Offenbächer und Keßler hören aus Altersgründen auf
Ende März ist Schluss: Casa Due in Bad Kreuznach schließt nach zwei Jahrzehnten
Die beiden Diplom-Designer Heidrun Offenbächer und Wendelin Keßler schließen das Casa Due in der Mannheimer Straße. Foto: Cordula Kabasch
cob

Bad Kreuznach. In der Neustadt schließt ein eingesessenes Geschäft mit Alleinstellungsmerkmal: Das Casa Due, seit 22 Jahren mit seinen zwei gegenüberliegenden Standorten an der Mannheimer Straße/Ecke Lämmergasse und Ecke Alte Poststraße eine über Kreisgrenzen hinaus bekannte Adresse für Designermöbel und Planung, schließt den Geschäftsbetrieb Ende März.

Die beiden Chefs Heidrun Offenbächer (66) und Wendelin Keßler (70) hören aus Altersgründen auf. Einen Nachfolger haben sie trotz intensiver Suche nicht finden können. Der Räumungsverkauf hat bereits begonnen. Noch bis zum 31. Januar ist das Ladengeschäft in der Mannheimer Straße 12 geöffnet. Danach wird nur noch der gegenüberliegende Store in der Mannheimer Straße 15 bis Ende März mit neuen Öffnungszeiten weitergeführt.

Die beiden Geschäftsführer haben über die Jahrzehnte hinweg zahlreiche Firmen eingerichtet, nicht nur in Bad Kreuznach, sondern auch im Rhein-Main-Gebiet, in den Nachbarkreisen Idar-Oberstein, Simmern oder Alzey-Worms bis nach Baden-Württemberg. Büros, Praxen, Hotels und Weingüter waren darunter. Auch Privathaushalte gehörten zu den Kunden.

„Wichtig war für uns immer eine individuelle Einrichtung“, erklärt Heidrun Offenbächer. Mit hochwertigen Designermöbeln vorwiegend aus Italien, aber auch aus Frankreich oder Deutschland, die ihren Charme behalten. Stichwort Langlebigkeit: „Unsere Idee war, dass man ein Möbel einmal kauft, das auch nach Jahrzehnten noch passt, raffiniert gestaltet und technisch ausgereift ist“, so Offenbächer weiter.

Begonnen hat die Designerin übrigens unter dem Namen „Casa Una“ in der Gerbergasse 1, dem heutigen Kultursalon. Ihren Geschäftspartner Wendelin Keßler kannte sie schon von der Fachhochschule Mainz, an der beide Innenarchitektur studierten. Später trafen sie sich auf Messen wieder und entwickelten gemeinsam ihre Geschäftsidee. 1999 zogen sie um an den heutigen Standort und änderten den Firmennamen in „Casa Due“. Das Team komplettieren zwei Schreiner, die seit 20 Jahren für das Casa Due arbeiten.

Um am Markt bestehen zu können, besuchten beide Chefs zahlreiche Weiterbildungen. „Wir haben uns stetig neuen Entwicklungen zugewandt“, verdeutlicht Wendelin Keßler. Als Beispiel nennt er LED-Leuchten. „Da müssen Sie schon genau über die Technik Bescheid wissen, wie beispielsweise die Dimmung funktioniert.“

Gern hätte das Duo sein Geschäft in fachkundige Hände übergeben. Doch obwohl es Interessenten gab, seien diese letztlich vor der Verantwortung als Selbstständige zurückgeschreckt oder es fehlte an betriebswirtschaftlichem Hintergrund, und die potenziellen Nachfolger sagten deshalb doch nicht zu.

Wie es an den beiden Standorten des Casa Due weitergeht und wer dort einziehen wird, ist momentan noch nicht bekannt. Ein Ladengeschäft wird es wohl nicht mehr sein. Für die Neustadt fehlt damit ein spezialisiertes Geschäft mit charmanten Schaufenstern – ein Leerstand, der erst einmal gefüllt werden will.

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