Drei Spabrückerinnen sind jetzt Nachhaltigkeitsbotschafterinnen - Viele gute Ideen sind einfach umzusetzen
Eine Plastikflasche weniger macht einen Unterschied: Drei Spabrückerinnen setzen sich für Nachhaltigkeit ein
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Eva Brücher, Janina Thilmann und Alexandra Sander (von links) haben bei der Ländlichen Erwachsenenbildung die Ausbildung zur zertifizierten Nachhaltigkeitsbotschafterin absolviert. Foto: Christine Jäckel
Christine Jäckel

Spabrücken. Im Landesmuseum in Mainz haben die ersten 99 Nachhaltigkeitsbotschafter von Alexander Schweitzer, damals noch Sozialminister und designierter Ministerpräsident, ihr Zertifikat überreicht bekommen. Die Nachhaltigkeitsbotschafter gehören neu zum Weiterbildungsprogramm der Landesvereinigung für ländliche Erwachsenenbildung (LEB). Mit dabei waren Eva Brücher, Janina Thilmann und Alexandra Sander. Alle drei sind Mitglieder der Landfrauen Spabrücken.

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„Damit kommen drei Prozent der Nachhaltigkeitsbotschafter aus Spabrücken“, schmunzelt Janina Thilmann. Der ländliche Raum hat viel Potenzial, und vieles davon entwickelt sich in den Mitgliedsverbänden der LEB, bei den Landfrauen etwa oder bei der Landjugend, ist LEB-Geschäftsführerin Simone Bopp-Schmid überzeugt. Nach Corona seien beispielsweise viele junge Frauen, die frischen Schwung in die Vereinsprogramme und damit in die Dörfer und Gemeinderäte bringen, in den Landfrauenverbänden aktiv geworden.

Mit einem Workshop und Onlinemodulen zertifiziert

Alexandra Sander (52), Janina Thilmann (36) und Eva Brücher (43) haben sich unabhängig voneinander für die Ausbildung zur Nachhaltigkeitsbotschafterin angemeldet. „Wir haben erst danach festgestellt, dass wir uns alle drei eingeschrieben hatten, und dann sind wir auch zusammen gefahren, ganz nachhaltig“, erzählt Alexandra Sander. Die Ausbildung zum Nachhaltigkeitsbotschafter ist kostenfrei und umfasst 41 Unterrichtsstunden, die sich auf einen ganztägigen Präsenzworkshop und fünf vierstündige Onlinemodule verteilen.

Die Motivation für die Teilnahme ist individuell. So hat sich Alexandra Sander Anregungen für den Alltag versprochen: „Man ertappt sich dabei, dass man beim Einkauf denkt, die eine Kunststoffflasche wird schon nicht so schlimm sein.“ Die Inhalte der Weiterbildung kann sie aber auch in die Vereinsarbeit bei den Landfrauen oder in Entscheidungen des Gemeinderats einfließen lassen.

Für Janina Thilmann war der Nachhaltigkeitsbotschafter eine ideale Ergänzung für den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie. Thilmanns haben ihren Hof schon als Kreislaufwirtschaft organisiert, arbeiten aber stetig weiter an ihrem Nachhaltigkeitskonzept. Die Umweltingenieurin will das neue Wissen für ihre Veranstaltungen nutzen. „Es geht auch darum, einen Anfang zu finden, wie man Nachhaltigkeit im Alltag einbauen und in seinem Umfeld dafür Mitstreiter gewinnen kann“, nennt Eva Brücher einen weiteren Aspekt.

Materialsammlung liefert viele Ideen

Nach absolvierter Ausbildung hat man als Nachhaltigkeitsbotschafter eine gut bestückte Materialsammlung, auf die man zurückgreifen kann. Das Format überzeugte die drei Teilnehmerinnen auch in der Methodik mit vielen unterschiedlichen Lernformen und Instrumenten. Außerdem können die 99 Nachhaltigkeitsbotschafter aus ihrem Netzwerk und einem Newsletter schöpfen, der fast täglich Ideen und Projekte sowie Tipps zur Umsetzung präsentiert. Oft sind es kleine, gut umsetzbare Aktionen wie etwa die Kunststoffbeutel für nasse Wäsche in der Kita durch Stoffbeutel zu ersetzen oder eine Markierung für Haushalte, die anbieten, dass man die Wasserflasche kostenlos auffüllen kann.

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