Bad Kreuznach
Ein sympathischer Star: Paralympics-Siegerin Hannelore Brenner bei der 19. Bad Kreuznacher Sportgala
Starker Moment: Moderator Stephan Brust im Gespräch mit Hannelore Brenner bei der 19. Sportgala im Bad Kreuznacher Kurhaus.
Klaus Castor

Bad Kreuznach - Rasanter Auftakt, besinnliches Ende. Die 19. Sportgala von Bad Kreuznach machte eins deutlich: Die Stadt ist Tummelplatz vieler Talente. Sie bietet tolle Rahmenbedingungen und sorgt mit ihren Leistungsträgern immer wieder für Glanzlichter auf nationaler und internationaler Ebene. 61 Athletinnen und Athleten lieferten bei der 19. Gala-Auflage im großen Kursaal des Domina-Parkhotels den Beweis. Sie wurden für ihre Erfolge im zu Ende gehenden Jahr mit Gold, Silber und Bronze überschüttet.

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Bad Kreuznach – Rasanter Auftakt, besinnliches Ende. Die 19. Sportgala von Bad Kreuznach machte eins deutlich: Die Stadt ist Tummelplatz vieler Talente. Sie bietet tolle Rahmenbedingungen und sorgt mit ihren Leistungsträgern immer wieder für Glanzlichter auf nationaler und internationaler Ebene. 61 Athletinnen und Athleten lieferten bei der 19. Gala-Auflage im großen Kursaal des Domina-Parkhotels den Beweis. Sie wurden für ihre Erfolge im zu Ende gehenden Jahr mit Gold, Silber und Bronze überschüttet.

Dass es im Sport auch auf Teamwork ankommt, das verdeutlicht bereits das Entree von Martina Hassel und Stephan Brust. Mit Karacho radeln die beiden quer durch den Saal. Er mit Schlips und Kragen am Lenker, sie im eleganten Ballkleid als Sozius hinten drauf. Ein sportlicher Balanceakt des Moderatorenduos, der gottlob unfallfrei über die Bühne geht. „Stöckelschuh-Tandem. Eine neue Disziplin“, begrüßt die Bürgermeisterin unerschrocken die erstaunten Gala-Gäste. Und fügt hinzu: „Gemeinsam geht’s besser.“ Ganz nebenbei das Motto des Abends. Mehr noch: Das Motto für die kommenden Jahre.

Zusammenrücken ist angesagt – und Improvisieren, wenn Bund, Länder und Kommunen Fördermaßnahmen zusammenstreichen. Ausgesprochen wird’s an diesem Abend natürlich nicht. Im Gegenteil: Gunter Fischer, stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium des Inneren und für Sport, erklärt sogar: „Die Sportförderung soll auf unverändert hohem Niveau anhalten.“ Klingt irgendwie nach Wahlkampf. Da passt es ins Bild, dass die Politprominenz Flagge zeigt: Von Julia Klöckner bis Fritz Rudolf Körper, von Carsten Pörksen bis Heike Kaster-Meurer. Oberbürgermeister Andreas Ludwig ist auch da. An seinem 49. Geburtstag. Respekt! Moderator Stephan Brust lässt die Katze mit verschmitztem Lächeln aus dem Sack. „Ich weiß nicht, ob’s jeder weiß“, spricht er den OB direkt an. „Sie wissen's bestimmt.“ Ludwig nickt, Brust gratuliert. Und rund 300 Kehlen stimmen ein Ständchen an.

Gemeinsam geht’s besser, na klar! Das gilt besonders für die ausgeprägte Behindertensportszene in Bad Kreuznach. Einmal mehr wird deutlich, dass Sportler mit geistigem oder körperlichem Handicap in der Sportstadt dazugehören, dass sie integriert sind, ein Teil des Ganzen eben. Hannelore Brenner, querschnittsgelähmte Dressurreiterin, Doppel-Goldgewinnerin bei den Paralympics sowie Doppel-Welt- und Europameisterin, bringt es auf den Punkt: „Es wird kein Unterschied mehr gemacht. Der Sport steht im Vordergrund“, betont sie im Gespräch mit Stephan Brust.

Als Ehrengast legt die 47-Jährige einen bemerkenswert sympathischen Auftritt hin. Kein Wunder, dass sie inzwischen für den Landessportbund als Botschafterin an Schulen auftritt. Um Brücken zu schlagen. „Auch Menschen mit Behinderung sind in der Lage, Leistung zu bringen“, bekräftigt Hannelore Brenner. Noch eindringlicher sind folgende Worte: „Behinderte sind ganz normale Menschen, die sich nur etwas anders fortbewegen.“

Wie vielfältig und wie unterschiedlich Bewegung sein kann, unterstreichen die Showelemente der Gala. Zum einen die jungen BKC-Cheerleader der SG Eintracht, die mit akrobatischem Touch und jugendlichem Esprit entzücken, zum anderen das Latein-Vorzeigepaar des Tanzsportclubs Crucenia, Timo Kulczak und Motshegetsi Mabuse, das mit einem zugleich erotisch anmutenden wie fetzigen Glanz- und Glamour-Auftritt bezaubert. Das Familienfest des Sports setzt damit eindeutig die dynamischen Akzente.
Sozusagen als Gegenpol zum Ehrungsmarathon. Bedauerlich: das Pech von Multivisionsmeister Jürgen Schütz. Die gewohnt stimmungsvolle Eröffnungs-Show in bewegten Bildern, musikalisch und dramaturgisch immer bestens aufeinander abgestimmt, bleibt ganz auf der Strecke. Zum Leidwesen des Machers am Regiepult. Und: Im weiteren Verlauf kommen seine Sequenzen nur bruchstückweise zum Tragen. Jammerschade! (gst)

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