Nach sechs Jahren als Pfarrer von St. Gordianus Planig und Bosenheim wurde Sonntag Pfarrer Georg Rheinbay (65) im Rahmen einer feierlichen Messe in der Planiger Pfarrkirche verabschiedet. Rheinbay, der auch Pfarrer in Hackenheim und Volxheim war, geht laut eigener Aussage mit einem lachenden und weinenden Auge in den Ruhestand, den er in Berlin verbringen wird.
Nachdem er schon am Sonntag, 18. Juni, in seiner Gemeinde Hackenheim/Volxheim verabschiedet wurde, feierte er in Planig an diesem Sonntag seinen letzten Gottesdienst. Auch während seiner letzten Messe in St. Gordianus tat Rheinbay das, was ihm immer ganz wichtig war, nämlich die theologischen Schriften seinen Gläubigen verständlich auszulegen. Die Gemeinde revanchierte sich, indem der Kirchenchor und die Gordi-Singers die Heilige Messe mitgestalteten. Denn Rheinbay war eine würdevoll gefeierte Liturgie stets wichtig.
Sie waren ein Pfarrer, der etwas bewegt hat und der es wagte, auch Unangenehmes auszusprechen.
Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Lothar Hesse
Zum Abschluss segnete er dann nochmals die Menschen aus Planig, Biebelsheim, Bosenheim und Ippesheim, ganz gleich, ob sie katholisch, evangelisch sind, oder überhaupt nicht glauben. In seiner Rede erinnerte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Lothar Hesse daran, dass Georg Rheinbay ein außergewöhnlicher Pfarrer war. „Sie waren ein Pfarrer, der etwas bewegt hat und der es wagte, auch Unangenehmes auszusprechen“, sagte Hesse. Insbesondere als Corona auch die Kirche erfasste und sich viele Kirchenmänner zurückzogen, war Rheinbay da, zudem gehörte er zu denen, die schon recht früh Onlinegottesdienste anboten. Unter Rheinbay wurde in Planig der Kirchturm saniert und das Pfarrheim erneuert, das seines gleichen im weiten Umfeld sucht.
Hesse erinnerte daran, dass Rheinbay ebenso das Gespräch mit praktizierenden Katholiken, als auch zu Menschen suchte, denen die Kirche fremd geworden ist. Auch die Ökumene habe Rheinbay vorangebracht. Hiervon konnte auch Scott Smith ein Lied singen, der für die verhinderte Pfarrerin Tanja Martin ein Grußwort sprach.
Für Rheinbay gelte der Vers aus dem 31. Psalm „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ meinte Smith. Wobei er dies nicht nur im Hinblick des Umzugs von Rheinbay nach Berlin verstanden wissen wollte, sondern im ökumenischen Sinne. „Für uns als evangelische Christen ist es so, als ginge einer von uns“, sagte Smith. Ein Stück vom Paradies, nämlich eine Flasche Wein begleitet Rheinbay nach Berlin.
Für uns als evangelische Christen ist es so, als ginge einer von uns.
Scott Smith
Planigs Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf überreichte dem Seelsorger zum Abschied die goldene Anstecknadel mit dem Planiger Gemeindewappen. Gaul-Roßkopf erinnerte daran, wie er als Pepone und der Seelsorger als Don Camillo beim Umzug durch Planig mitgezogen sind.
Für die Vereine brachte Torsten „Rossi“ Rosskopf die Glückwünsche und einen Präsentkorb vorbei. Damit der Seelsorger keinen falschen Eindruck von Altmessdiener Rossi bekommt, erinnerte der daran, dass er immer ganz hinten in der Kirche gesessen habe, und der Pfarrer ihn daher möglicherweise übersehen habe.
Rheinbay hatte für das Bistum Trier in Rom katholische Theologie studiert. Einige Jahre ließ er das Priesteramt ruhen und arbeitete in der Wirtschaft.