Gesundheit in Kreuznach
Ein Jahr Zimt: Enk-Brüder denken über weiteren Bau nach
Ein Jahr Zimt: Das Zentrum für Innovation, Medizin und Technik läuft gut, die Nachfrage von weiteren Mietern ist ebenfalls da, der Platz allerdings nicht. Deswegen gibt es erste Gespräche über einen Erweiterungsbau auf dem Grundstück.
Cordula Kabasch

Das Zentrum für Innovation, Medizin und Technik, kurz Zimt, ist inzwischen ein Begriff nicht nur in Bad Kreuznach. Patienten und Kunden nutzen den Gesundheitsstandort im Gewerbegebiet, weitere Mieter möchten einziehen. Doch der Bau ist belegt.

Von außen fallen vor allem die dichten, raumeinnehmenden Holzverschattungen aus Baumstämmen auf. Im Inneren setzt sich der lichte, natürliche Look fort: Die Rede ist vom Zimt, dem Zentrum für Innovation, Medizin und Technik im Schwabenheimer Weg 107, das seit einem Jahr Medizin- und Gesundheitsdienstleister unter einem Dach vereint. Das Konzept, das dahinter steht, hat sich in dieser Zeit offenbar bewährt: So ist die Nachfrage nach anmietbaren Räumen aus der Gesundheitsbranche hoch. Pläne für eine Erweiterung des Zimt reifen.

Gegründet haben das Zimt die beiden Brüder Sascha und Fabian Enk, fachliche Leiter der gleichnamigen Orthopädie-Schuh-Technik GmbH. Enk hat neben weiteren vier Mietern im 8 Millionen Euro teuren Gebäude im Gewerbegebiet Ecke Siemensstraße ihren Sitz. Das Therapiezentrum Melias (Logo-, Ergo- und Physiotherapie), die Hausarztpraxis von Sophie Scherer, das Herz- und Gefäßzentrum Rhein-Nahe-Pfalz und – ganz neu – das 1A-Wundheilungszentrum sind dort ebenfalls beheimatet.

„Die Idee war, Patienten kurze Wege zu und in einem Netzwerk von Gesundheitsanbietern zu ermöglichen mit Parkplätzen direkt vor der Tür.“
Fabian Enk, Geschäftsführer des Zimt

„Die Idee war, Patienten kurze Wege zu und in einem Netzwerk von Gesundheitsanbietern zu ermöglichen mit Parkplätzen direkt vor der Tür“, erklärt Orthopädietechnikermeister Fabian Enk (36). Deswegen wollte man auch auf die grüne Wiese. „In der Stadt wäre die Anbindung für die Leute viel schwieriger.“ Schließlich suchen zahlreiche Menschen das Zimt auf, die nur eingeschränkt mobil sind, so etwa Schlaganfall- oder Amputationspatienten, die keine weiten Wege zurücklegen können.

Der Bau des 2700 Quadratmeter großen, dreigeschossigen Zentrums lief vergleichsweise unproblematisch und war im Zeitplan, berichtet Enk – trotz Pandemie und dadurch bedingten Lieferschwierigkeiten. Zwei Jahre dauerte die Bauzeit, dann stand das Neubau-Ensemble, das überwiegend (zu 85 Prozent) mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz erbaut wurde und von außen sofort ins Auge fällt. Im Erdgeschoss und Teilen der ersten Etage sitzen nun die Orthopädiespezialisten Enk, die auch Filialen in Bingen, Bingerbrück und in der Bad Kreuznacher Römerstraße besitzen. Sie setzen auf ein umfassendes Angebot zur Fußgesundheit und haben am Standort im Gewerbegebiet die Produktion, Technik, Verwaltung, Fachberatung und den Kundenbereich untergebracht. All das wird durch die anderen Praxen ergänzt und erweitert.

Außer der Enk Orthopädie-Schuhtechnik GmbH sind weitere Gesundheitsanbieter ins Zimt im Gewerbegebiet gezogen.
Cordula Kabasch

So ergeben sich auch Synergieeffekte, erklärt Enk: „Nach einem Herzinfarkt wird die ärztliche Versorgung zum Beispiel in der Kardiologiepraxis fortgeführt, und dann benötigen die Patienten mitunter Kompressionsstrümpfe, die wir herstellen. Oder der Schlaganfall-Patient besucht sowohl die Hausarztpraxis als auch die Logopädie und benötigt eine Hand-Orthese.“ Was wiederum kurze Wege nicht nur für die Patienten, sondern auch die Ärzte, Therapeuten und Orthopädietechniker- sowie Orthopädieschuhmacher-Meister bedeutet.

Gut besucht ist das Zimt offenbar immer. „Wenn man nach den Parkplätzen geht, sind die oft gut ausgelastet“, sagt Fabian Enk. 60 Stellplätze gibt es. Dass die gut nachgefragt sind, verwundert nicht: Die Anbindung ist verkehrsgünstig sowohl für Patienten und Kunden aus Richtung Mainz, Bingen und Kirn, aber auch aus der Kreuznacher Innenstadt. Die Nachfrage ist aber auch aufseiten der Gesundheitsanbieter hoch. „Wir haben immer wieder Anfragen von interessierten Mietern“, berichtet Enk. Ihnen muss er aber eine Absage erteilen: Das Zimt ist voll belegt. „Ein Teil des Grundstücks kann aber noch bebaut werden“, führt der Orthopädietechniker-Meister aus. Für weitere Praxisflächen sei dann Platz. „Erste Gespräche haben wir dazu schon geführt“, sagt er.

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