So heiß war es selten bei den Highland Games. Bei brütender Sommerhitze luden die Sankt Gangolf Pipes and Drums am Samstag zum 30. Mal zu ihrer legendären Veranstaltung ein. Und die Schotten hätte auch dem schottischen Original zu Ehren gereicht.
Sonnenschein satt, kalte Getränke und ein Fest für die ganze Familie. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius feierten sehr viele Besucher, gemeinsam mit den teilnehmenden Mannschaften. Die Teams traten im traditionellen Vierkampf gegeneinander an: Baumstammwerfen, Steinstoßen, Fassrollen und natürlich das nervenaufreibende Tauziehen.

Es wurde geschwitzt, gerungen und gejubelt. Der Teamgeist war ebenso spürbar wie der Muskelkater, welchen die Athleten am nächsten Tag garantiert erwartete. Während auf dem Sportplatz die Männer und Frauen ihre Kräfte maßen, tummelten sich die Kids auf der Hüpfburg, schleckten Eis in der Mittagssonne oder ließen sich beim Kinderschminken in Mini-Schotten verwandeln. Das Fest bot für jeden Geschmack etwas: Für Groß und Klein, für Sportskanonen und Schaulustige, für Bratwurstfreunde und Guinness-Genießer. Natürlich war auch kulinarisch einiges geboten. Von deftigem Grillgut über hausgemachten Kuchen bis hin zu echtem schottischen Whisky.
Wer mochte, konnte sich durch die Traditionen der Highlands probieren, ganz ohne nach Edinburgh zu reisen. Seit 1992 sind die Highland Games in Gangloff ein fester Bestandteil des Jahreskalenders. Und auch, wenn sie ihre Wurzeln, in den schottischen Highlands haben, beweisen die Veranstalter jedes Jahr aufs Neue, wie gut die Veranstaltung bei ihnen umgesetzt wird. Ein bisschen Schottland, passt auch wunderbar in den Nordpfälzer Sommer. Besonders, wenn man es mit einer Prise Humor, einem kühlen Guinness und jeder Menge Herz würzt.

Ein wichtiger Moment waren die Ehrungen der langjährigen Helferinnen und Helfer, die Jahr für Jahr dafür sorgen, dass die Veranstaltung richtig rockt. Ohne sie wäre ein Fest, dieser Größenordnung gar nicht erst möglich. Ihre Liebe zum Detail, das Herzblut und die gute Laune steckten alle an.
Die Highland Games sind im Grunde, das schottische Pendant, zu einem richtig guten Dorffest. Nur mit mehr Baumstämmen und weniger Blasmusik. Ursprünglich stammen sie aus den schottischen Hochebenen und gehen laut Legende bis ins 11. Jahrhundert zurück. Damals soll ein König die stärksten und schnellsten Männer gesucht haben. Nicht für Tinder, sondern als Boten und Leibwächter. Also ließ er sie in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Rennen, Steine werfen, Baumstämme schleudern. Mit der Zeit, wurden daraus richtige Volksfeste, bei denen nicht nur Kraft, sondern auch Kultur gefeiert wird.