. Zur Feier des 75-jährigen Jubiläums der Kolpingsfamilie Winzenheim am Freitagabend war immer mal wieder aus Reihe der Kolpingsjünger der abgewandelte Werbespruch „Nie war Kolping so wertvoll wie heute“ zu hören. Ganz unrecht dürften die Kolpingsjünger um ihren Vorsitzenden Gregor Beilmann damit nicht haben, hat Kolping – geerdet im katholischen Glauben – der Welt auch heute noch etwas zu sagen, wie in der Predigt von Dekan Christian Heinz, dem Diözesanpräses im Kolpingswerk des Diözesanverbandes Trier anklang.
Aus gegebenen Anlass wagte der Dekan in seiner Predigt schon einmal einen Ausblick auf das Pontifikat des neuen Papstes. „Leo XIV. wird wahrscheinlich ein politischer Papst“, mutmaßte Heinz. Dies habe Auswirkungen auf die gesamte Kirche. sodass der Dekan davon ausgeht, dass Kirche trotz Julia Klöckners Kritik, die Kirche solle sich nicht zum politischen Tagesgeschäft äußern, ihre Meinung vertreten werde. Dass die Tageslesung der Berufung des Apostel Paulus galt, passte umso besser, da sich die Kolpingsjünger laut Dekan Heinz wie einst Paulus von Christi Botschaft anstecken und in die Welt tragen sollten.

Nach dem feierlichen Festhochamt, das auch der Altpräses der Winzenheimer Kolpingsfamilie, Pfarrer und Professor Martin Lörsch, mitfeierte und das vom Kirchenchor St. Bernhard musikalisch umrahmt wurde, hatten die Kolpingsjünger zum Festakt in die Winzenheimer Scheune eingeladen. Oberbürgermeister Emanuel Letz hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu gratulieren.
Er gab zu, dass er als Winzenheimer Bub und früherer Messdiener emotional angerührt sei. „Die Kolpingsfamilie stiftet Sinn und bietet Halt“, sagte der OB, der sich überzeugt zeigte, dass Kirche und Gesellschaft zusammen gehören. Lörsch erinnerte daran, dass die Kolpingsfamilie Winzenheim ein Biotop der europäischen Einigung sei. Vorsitzender Beilmann erinnerte daran, dass sich in 75 Jahren viel verändert hat. „Besonders durch Corona ist viel gebrochen“, sagte Beilmann.