Tristesse. Das ist beim Jugendrotkreuz laut den drei Betreuern Paula Hahn, Melina Kneip und Daniel Drzyzga ein Fremdwort. Der Schnuppertag machte deutlich: Leben zu retten, das ist spannend und fordert von den künftigen Lebensrettern ein hohes Maß an Fachkenntnissen und Empathie. Die Betreuer wollen dies spielerisch vermitteln. „Denn Jugendrotkreuzler zu sein, dass soll immer auch Spaß machen“, sagt Kneip.
Beim Schnuppertag machte es besonders viel Spaß. Insbesondere der erste Blick in den Rettungswagen dürfte vielen unvergessen bleiben. Daniel Drzyzga, der mit Kopfverband eher aussah wie ein gerade behandeltes Unfallopfer, demonstrierte Kindern und Jugendlichen beim Jugendrotkreuztag das Innenleben des Fahrzeuges.
Der mögliche Helfernachwuchs staunte nicht schlecht, denn ein Rettungswagen hat weit mehr zu bieten als nur den Knopf für die Betätigung von Blaulicht und Martinshorn. Schließlich müssen die Fahrzeuge der Ersthelfer bestens ausgestattet sein für die Versorgung von Unfallopfern bis hin zu Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten. Hilfe für schwere Fälle stand beim Schnuppertag gestern nicht an. Aber wie man einen Kopfverband anlegen sollte, das übte schon einmal der ein oder andere kleine Besucher. Wobei die Betreuer Paula Hahn und Daniel Drzyzga bewiesen, dass sie Meister ihres Faches sind. Ihre Verbände, die teils wie eine Mumie die Köpfe und Arme der kleinen Besucher umwickelten, hätten manchem altägyptischem Pharao zur Ehre gereicht.
Es ist wichtig, dass wir Jugendliche für eine solche Gruppe animieren können, denn wir brauchen Nachwuchs für den aktiven Dienst.
Dominique Oehler
Die DRK-Kreisbereitschaftsleiterin Dominique Oehler machte zwar keine Angaben zur Qualität der Verbände, zeigte sich aber zufrieden, dass die Kinder und Jugendlichen am Schnuppertag allesamt Spaß hatten. Sie erinnerte daran, dass ihr Kreisverband vor rund fünf Jahren schon einmal eine Jugendrotkreuz-Gruppe hatte. „Es ist wichtig, dass wir Jugendliche für eine solche Gruppe animieren können, denn wir brauchen Nachwuchs für den aktiven Dienst.“ Der beste Fall aus ihrer Sicht ist, wenn Kinder ins Jugendrotkreuz kommen und die Eltern gleich in den aktiven Dienst eintreten.
Immerhin waren es die Eltern, die gestern ihre Kinder motiviert hatten, mal beim JRK hineinzuschnuppern. In den aktiven Dienst kann man mit 16 Jahren. Jugendrotkreuzler ist man vom siebten bis zum 16. Lebensjahr. Übrigens muss der Nachwuchs nicht gleich die stabile Seitenlage können. Die Anforderungen werden spielerisch gesteigert. Wenn eine Gruppe dann richtig fit ist, dann kann sie sich mit anderen messen. Gruppenstunden sind freitags von 17.30 bis 19 Uhr alle zwei Wochen, erstmals am Freitag, 17. März, beim DRK-Kreisverband Bad Kreuznach in der Rüdesheimer Straße 38 in Bad Kreuznach.