In Podcetrtek hatten Porr und die 19-köpfige Delegation an der Preisverleihung des internationalen Wettbewerbs Entente Florale Europa teilgenommen, bei der sie zu ihrer großen Überraschung eine Goldmedaille erhielten. Teilnehmer aus zwölf europäischen Ländern waren in einem Wettstreit vertreten dessen Ziel es ist, Städte und Dörfer zu verschönern und durch Grünentwicklung die Lebensqualität für ihrer Bewohner zu verbessern. Ziele, die in Duchroth mit breitem Engagement und viel Herzblut seit 1992 verfolgt werden.
„Ja, 1992 haben wir das Dorferneuerungskonzept beschlossen, das war der Startschuss“, sagt Erster Beigeordneter Timo Weyrauch. Fortan galt der Grundsatz: Bestehendes erhalten und pflegen. Damit waren die Duchrother Vorreiter, lange bevor der Landesentwicklungsplan das Postulat „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ verkündete. Sie entschieden sich bewusst dafür, ihr Dorf nicht durch ein Neubaugebiet „künstlich aufzublähen“, wie es Weyrauch formuliert.
Viele Gebäude im Ortskern, ehemalige landwirtschaftliche Anwesen, wurden einer neuen Nutzung zugeführt und damit der historisch gewachsene dörfliche Charakter erhalten. Dorfplaner Bernhard Backes war von Beginn an dabei und leistete in zahlreichen Fällen Überzeugungsarbeit. „Das war ein guter Fang für Duchroth, Bernhard Backes hat vielen Bauherren und der Gemeinde mit Rat und Tat zur Seite gestanden“, hebt Weyrauch den Verdienst des Dorfplaners aus Weinsheim hervor. Dass aus einem unansehnlichen Wirtschaftsgebäude ein heimeliges Wohnhaus werden kann, konnte sich nicht jeder vorstellen. Dabei leisteten Skizzen von Backes wertvolle Unterstützung. Viel ehrenamtliches Engagement von Bürgern und Ortsvereinen steckt zudem in der Goldmedaille, über die sich in Podcetrtek auch Gartenarchitekt Thomas Braun freute, Durchrother und viel beschäftigt bei der Grüngestaltung im Dorf.
Eine von vielen Besonderheiten in der Gangelsberggemeinde sind die Themenanpflanzungen, etwa zu Hildegard, Rosen oder Bauerngarten. Zudem gibt es in und um Duchroth sehr viele geschützte, seltene Pflanzen. Die 580 Einwohner zählende Gemeinde wurde deshalb zu einem von 30 Hotspots der Biodiversität in Deutschland bestimmt. „Der Preis ist eine Anerkennung, auch wenn man sieht, dass wir mit Gemeinden wie St. Anton im Wettbewerb waren. Aber wir haben uns noch nie auf den Lorbeeren ausgeruht, und so werden wir auch weiter tätig sein“, erklärt Beigeordneter Weyrauch. „Das ist vergleichbar mit der Champions League“, ordnet Bürgermeister Markus Lüttger den Wettbewerbserfolg ein, für ihn ein Verdienst des gesamten Dorfes und insbesondere des „Motors“ Manfred Porr.