Macht einen Mehrgenerationenplatz daraus, dann gibt's auch noch einen Landeszuschuss. Die Oberhäuser um Ortsbürgermeisterin Annelore Kuhn fackeln nicht lange und legen los.
Dorfmoderatorin Caroline Engelhardt, die auch das neue und sehenswerte Friedhofsurnenfeld mit 82 möglichen Plätzen, acht Weinreben und einer zentralen Stele für Namensschilder anlegte, erstellt den Plan, und ein Gau-Algesheimer Landschaftsgärtner setzt ihn um. Zu rund 70 Prozent. Denn etwa 30 Prozent, so eine Forderung der Zuschussgeber, muss die Dorfgemeinschaft selbst erbringen. Zehn Oberhäuser um Ersten Beigeordneten Hermann Fries (67) machen den Zuschuss möglich, treffen sich ab Februar regelmäßig zu ihren ausgedehnten Arbeitseinsätzen.
Jetzt, sieben Monate später, ist der Generationenpark fertig. Durch den Hildegard-Garten und die Pilgerraststätte vor der evangelischen Kirche geht es los. Rechtsrum kommt man barrierefrei und rollatorgerecht ans erneuerte Boulefeld und zur Tischtennisplatte aus Beton, es folgen drei Sitzbänke (analog den Bänken auf dem Friedhof) und der größte Teil des Generationenparks mit großer Sandgrube samt rot-orangenem Sonnensegel obendrüber, Hangrutsche auf einem kleinen künstlichen Hügel, Kletterbrett, Balancierturm und Nestschaukel sowie klassischer Holzstammwippe auf weichen und verletzungsverhindernden Mulchuntergründen. Zurück am Gotteshaus vorbei ist eine Holzgruppe des Oberhäuser „Stielleben“-Künstlers Heinrich Schubert platziert.
„Schön ist es geworden, richtig schön“, schwärmen zwei Mütter, die mit ihren Kindern vorbeischauen und unterm Sonnensegel sitzend plaudern, während ihre Kleinen die Geräte einem ersten „fachmännischen“ Härtetest unterziehen. Hermann Fries und Matthias Baab besprechen noch letzte Details, sind happy, dass der Park so gut gelungen ist – und haben ihre Oberhäuser im Blick, von denen gut die Hälfte über 45 Jahre alt ist. Sie alle werden den Park nutzen, sei es für spontane Runden oder größere Veranstaltungen. Die Talweihnacht 2020, so ist es beschlossen, wird auf dem Parkgelände gefeiert.
Dort, wo heute das größte Mulchfeld ist – am hölzernen Balanciergerüst, das wie alle anderen Gerätschaften vom Löhnberger Unternehmen Rathschlag geliefert wurde –, sollte eigentlich das neue Regenrückhaltebecken für das Baugebiet „Im Brühl“ entstehen. Der Standort des Beckens mit festem Einlauf für das Oberflächenwasser wurde wegen des Parks verschoben und wird bald jenseits des Campingplatzes von Bob Bouma und Foekje de Boer angelegt. 19 Bauplätze werden Im Brühl, das den Generationenpark flankiert und einen mit zwei Metallbaken für Autos und motorisierte Zweiräder abgeriegelten eigenen Parkeingang bekam, entstehen. Prognostizierter Preis für den erschlossenen Quadrameter: um 120 Euro. Neun Grundstücksanfragen von Oberhäusern und Auswärtigen sind bislang eingegangen, weiß Hermann Fries.