100-jähriges Jubiläum
Die zahlreichen Erfolge des FSV Schwarzerden
Die Mannschaft des FSV Schwarzerden im Jahre 1974, stehend von links: Gerd Lamb, Walter Schmidt, Heinz-Willi Heipp, Bernd Saam, Ditmar Schmit, Werner Scherer, knieend von links: Erich Feretti, Lothar Baus, Günter Walber, Klaus Schiel, Trainer Geffrey Taylor.
FSV Schwarzerden

1925 kamen junge Schwarzerdener Burschen auf die Idee einen Fußballverein zu gründen, der heute 103 Mitglieder zählt und auf zahlreiche Erfolge und eine bewegte Geschichte zurückblicken kann.

In der kleinen Soonwaldgemeinde Schwarzerden gibt es in diesem Jahr einiges zu feiern: 700. Geburtstag der Ortsgemeinde, 100 Jahre Fußballsportverein, 50 Jahre Landfrauen und 25 Jahre Kultur- und Verschönerungsverein. Beginnen wollen wir aber mit dem FSV Schwarzerden, der sein Jubiläum am 5. und 6. Juli feiert, und werfen einen Blick in die Vereinschronik.

Seit hundert Jahren stellt der Fußballsportverein (FSV) Schwarzerden im Ort das stärkste Vereinskontingent und erfüllt auf sportlicher, gesellschaftlicher und kultureller Ebene eine wichtige soziale Funktion. Mit Fußball, Damen- und Seniorenturnen verfügt der FSV auch heute noch über ein Angebot an Aktivitäten. Zu den größten sportlichen Erfolgen zählte ohne Zweifel die Zugehörigkeit zur 2. Amateurliga von 1968 bis 1972.

Von der Gründung zur ersten Meisterschaft

1925 kamen junge Schwarzerdener Burschen auf die Idee „Wir gründen einen Fußballverein“. Gesagt, getan: Jakob Stein, Wilhelm Becker, Fritz Schiel, Karl Schiel, Otto Diel, Albert Klein, Jakob Becker, Christian Müller, Richard Martin, Adolf Müller, Wilhelm Walber, Arthur Litzenberger setzten dieses Vorhaben um. Fortan nannte sich der Verein Sportverein Schwarzerden. Gespielt wurde damals auf den unebenen Gemeindewiesen unterhalb des Friedhofes, und da gab es immer wieder Querelen mit der Gemeindeverwaltung, heißt es in der Vereinschronik. Da die Gemeinde aber die Wiese für das Heu der Zuchtstiere brauchte, musste ein neuer Sportplatz gesucht werden. Mit einem Platz an der Brechkaul war der Verein aber nicht zufrieden, da dieser wegen des unebenen Geländes noch schlechter als der alte Platz war. Den Spielern wurde vorgeworfen, dass sie zu faul seien, den neuen Platz in Ordnung zu bringen.

Am 15. Juli 1928 fand das erste Sportfest mit neun Brudervereinen statt. Im Jahre 1931 errang der Sportverein Soonwald Schwarzerden mit 22:2 Punkten und 67:13 Toren die Meisterschaft in der A-Klasse des Hunsrück-Gaues. Zu Auswärtsspielen nach Rheinböllen, Schnorbach, Simmern, Niederweiler, Kirchberg, Gehlweiler und Woppenroth fuhren die Spieler mit dem Fahrrad. Während des Krieges ruhte der Spielbetrieb, danach gab es zuerst eine Spielgemeinschaft mit Weitersborn, später entschloss man sich sich als FSV Schwarzerden dem Südwestdeutschen Fußballverband anzuschließen. 1958 wurde mit enormem Idealismus mit dem Bau des neuen Sportplatzes begonnen, der 1960 eingeweiht wurde.

Zuschauermagnet: „Autoschlangen verstopften die Dorfstraßen“

Immer wieder ist von Höhen und Tiefen des FSV Schwarzerden die Rede. 1959 wurde die Mannschaft des FSV Schwarzerden Pokalsieger der B-Klasse, 1961 Meister der B-Klasse. Ab der Saison 1965/66 spielten beim FSV Schwarzerden sogar zwei Mannschaften. 1973 entstand das Vereinsheim in seiner heutigen Größe. Der sportliche Höhepunkt des FSV begann 1968 als Meister mit dem Aufstieg in die 2. Amateurliga Nahe, in der bis 1972 gespielt wurde. Beim Heimspiel gegen Eintracht Bad Kreuznach waren fast 3000 Zuschauer Zeuge einer 1:7-Niederlage. „Zuschauer saßen auf Bäumen und benachbarten Dächern. Autoschlangen verstopften die engen Dorfstraßen“, heißt es in der Chronik. 1973 musste der FSV Schwarzerden in die B-Klasse absteigen, ein Jahr später folgte prompt wieder der Aufstieg in die A-Klasse. 1977 erfolgte ein weiterer Sportplatzausbau, und 1991 beschloss der Verein, mit dem ASV Seesbach eine Spielgemeinschaft einzugehen. „Die großen sportlichen Erfolge waren nur möglich, weil Fußballer teilweise mehr als zwanzig Jahre bis zu 800 Spiele aktiv mitgewirkt haben“, heißt es in der Chronik.

Auch waren in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren mehrere Jugendmannschaften erfolgreich unterwegs, heute ist dies kein Thema mehr. Nicht nur Fußball wird oder wurde gespielt. Da wurde auch zu Wanderungen eingeladen, zu Kappensitzungen oder Theateraufführungen. Auch in den letzten 25 Jahren gab es immer wieder Spielgemeinschaften. Heute spielt die SG Alteburg in der Kreisklasse C Bad Kreuznach. Der FSV Schwarzerden zählt heute 103 Mitglieder, Vorsitzende ist Roswitha Jäger, und dies schon seit 1991.

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