Der vorangestellten und wunderlichen Tatsache zum Trotz, dass Männer öfter zum Friseur gehen als Frauen, blieb die Frage, ab wann ein frauentypisches Verhalten beginnt, unbeantwortet. Wie Frauen schon in der Steinzeit eine nicht dominante, aber erfolgreichere Rolle bei der Partnerwahl spielten, wie Frauen bereits in der Werbung in Rollen gedrängt werden, und weitere Themen wurden durch das Lied „Der Traum von einer besseren Welt“ abgerundet.
In der Rolle der hochschwangeren Sophia Elefantides, die sich „wie ein Gummibärchen fühlt, das zu lange im Wasser gelegen hat“, beleuchtet Stump das Wechselbad der Gefühle vor der Geburt des ersten Kindes. Sie kam zu dem vorläufigen Entschluss: „Ich lass es einfach drin, dann bleibe ich halt dick.“
Ein anderes Kaliber war der historische Vortrag von Staatsanwältin Ruth Winkelmann. Das erstaunte Publikum erfuhr, dass auf der Südseeinsel Pitcairn 1838 das erste Mal in der Geschichte Frauen wählen durften und dass es bis 1990 dauerte, dass Frauen in der Schweiz im Kanton Appenzell bei Gemeindewahlen wählen konnten.
Sähe Simone de Beauvoir, wie sich junge Frauen heute an die Erwartungshaltung der Männer anpassen, würde sie sich im Grab umdrehen, ereiferte sich Winkelmann. Die Angleichung an weibliche Endungen in der deutschen Grammatik bezeichnete sie als Penetranz.
Über das männliche Geschlecht ließ sie die Statistik sprechen: Bei Autounfällen sind zu 71 Prozent Männer beteiligt, 81 Prozent aller Verkehrstoten zwischen 15 und 30 Jahren sind Männer, ebenso 96 Prozent aller Gefängnisinsassen. Die Schäden, die sie der Gesellschaft zufügen, sollte man mit einer Geschlechtsumwandlung ahnden, damit die Kerle mal die andere Seite kennenlernen. Aber erst wenn die CSU eine Vorsitzende hätte, gäbe es in Deutschland wirklich eine Emanzipation. Rasant, quirlig und immer wieder den Kontakt zum Publikum suchend, überzeugte Claudia Stump mit ihrem Programm.