Generell bestätigt sich auch in den Stadtteilen der allgemeine Trend: Die Sozialdemokraten verlieren leicht, die Grünen stärker. Die AfD, die in den Stadtteilen weder Kandidaten für den Ortsvorsteher stellte noch eine Liste für die Ortsbeiräte aufstellte, legt bei der Wahl zum Kreuznacher Stadtrat aber auch in den Stadtteilen zum Teil deutlich zu. Damit zur Analyse für die einzelnen Stadtteile:
Winzenheim: Freie Wähler mit zwei Sitzen
In Winzenheim kann die CDU ihr Ergebnis noch einmal leicht steigern auf 49,1 Prozent (2019: 48,2). Das ist wohl zum Teil dem Amtsinhaberbonus von Kohl geschuldet, der auch bei der Wahl zum Stadtrat von den CDU-Kandidaten hinter Listenführer Helmut Martin und noch vor Fraktionschef Manfred Rapp mit 6301 die zweitmeisten Stimmen holt. Die CDU bleibt aber bei sechs Sitzen. Auch die SPD behält mit 23 Prozent (2019: 26,4 Prozent) ihre drei Sitze. Die Grünen verlieren stark, zwei Sitze und sind jetzt nur noch mit Hermann Bläsius im Ortsbeirat vertreten. Die FDP verliert 2 Prozentpunkte, kommt nur noch auf 5,9 Prozent, behält aber einen Sitz. Die Freien Wähler holen auf Anhieb 11,5 Prozent und zwei Sitze. Für sie sitzen nun Jürgen Eitel und Politik-Comebacker Wolfgang Kleudgen im Ortsbeirat.
In Bad Münster am Stein-Ebernburg unterstrichen die Christdemokraten einmal mehr, welche starke Position sie im jüngsten Kreuznacher Stadtteil haben: Der Übergang im Amt der Ortsvorsteherin von Bettina Mackeprang zu Birgit Ensminger-Busse klappte problemlos und vollzog sich geräuschlos.
Grüne holen in BME 11,8 Prozent
Bei der Wahl zum Ortsbeirat verlor die CDU zwar 4,8 Prozentpunkte und kommt „nur“ noch auf 51,9 Prozent, behält aber ihre sieben Sitze in dem 13er-Gremium. Das Ganze ist auch dem geschuldet, dass Bündnis 90/Die Grünen diesmal antraten und 11,8 Prozent holten. Das sind zwei Sitze. Die SPD verliert leicht, kommt auf 26,3 Prozent (2019: 28,5 Prozent) und hat nun drei Sitze. Bislang waren es vier. Die FDP büßt 4,8 Prozentpunkte ein, kommt auf 10 Prozent. Damit sitzt nur Stefan Köhl für die Liberalen im Ortsbeirat. Bislang hatten sie zwei Sitze. Das Ergebnis zeigt aber auch: Die oft geäußerte Kritik, dass viele Maßnahmen im Stadtteil unterm Rheingrafenstein nur sehr langsam vorankommen, hat für die Wahlentscheidung wohl kaum eine Rolle gespielt.
Damit zu den drei Oststadtteilen: In Planig und Ippesheim hat sich an den Mehrheitsverhältnissen gegenüber 2019 nichts geändert. Im kleinsten Stadtteil trat wieder ausschließlich die Wählergruppe Braun an, die weiter alle sieben Sitze im Beirat behält. In Planig bleibt es bei je vier Sitzen für die Faire Liste und die SPD sowie drei für die CDU. Während aber CDU und SPD gegenüber 2019 etwa 4 bis 5 Prozentpunkte verlieren, gewinnt die Faire Liste, die mit David Feld auch den neuen Ortsvorsteher stellt, 5,4 Prozentpunkte und festigt ihre Position als Nummer eins in den beiden größeren Stadtteilen im Osten.
Denn auch in Bosenheim legt die Faire Liste kräftig zu: Sie holt dort 61,5 Prozent, 2019 waren es 49,3 Prozent. Bei den Sitzen bedeutet dies ein Plus von zwei. Als zweite Fraktion ist nur noch die FDP im Bosenheimer Ortsbeirat vertreten: Sie holt 38,5 Prozent und vier Sitze, vor fünf Jahren war es nur ein Sitz. Nicht mehr dabei sind SPD und CDU, die bislang zusammen auf fünf Sitze kamen. Beide Parteien stellten diesmal keine Liste mehr für den Ortsbeirat auf. Die Ergebnisse bedeuten auch, dass der Einfluss von CDU und SPD in den drei Oststadtteilen weiter gesunken ist. In Planig und Ippesheim spielen sie überhaupt keine Rolle mehr.
Das Abschneiden der AfD in den Stadtteilen bei der Stadtratswahl
Die AfD ist zwar in keinem der Ortsbeiräte vertreten, das Wählerpotenzial ist aber da. Das zeigt ein Blick auf die AfD-Ergebnisse in den Stadtteilen bei der Stadtratswahl. Diese liegen zwischen 11,6 Prozent in Bosenheim über 15,1 Prozent in Planig und 20 Prozent in Ippesheim. In Winzenheim fällt das AfD-Ergebnis stark unterschiedlich aus: Während sie im Stimmbezirk Kita zur Klaster auf 22,2 Prozent kommt und damit zwar hinter der CDU, aber deutlich vor der SPD liegt, holt sie im Stimmbezirk Grundschule 10,4 Prozent und ist dort noch hinter den Grünen die viertstärkste Kraft. Am schwächsten schneidet die AfD in Bad Münster-Ebernburg ab. Sie liegt in den drei Wahlbezirken zwischen 9,1 und 12,6 Prozent.
Das sind die neuen Ortsbeiräte
Ortsbeirat Winzenheim
CDU (6): Mirko Helmut Kohl (Nachrücker Alfons Sassenroth) Peter Butzbach,Lothar Butzbach, Nadine Kistner, Maximilian Frieß, Alois Dhom
SPD (3): Mike Butzbach, Markus Becker, Sebastian Grünewald
Freie Wähler (2): Jürgen Eitel, Wolfgang Kleudgen
FDP (1): Eberhard Wolf
Grüne (1): Hermann Bläsius
Ortsbeirat Bad Münster
CDU (7): Viola Schneider, Birgit Ensminger-Busse (Nachrücker Marcus Kleist), Manfred Rapp, Michael Dal Magro, Christian Rapp, Norbert Welschbach, Claas Janßen
SPD (3): Anke Altmayer, Annette Hartwig, Willi Kuhn
Grüne (2): Susanne Grünewald,Karla Tiemann
FDP (1): Stefan Köhl
Ortsbeirat Planig
Faire Liste (4): David Feld (Nachrücker Peter Steinbrecher), Hans Gerhard Merkelbach, Jeannette Schnorrenberger, Franz-Josef Haas
SPD (4): Ahmet Dasli, Björn Wilde, Claudia Gutheil, Lars Heckmann)
CDU (3): Peter Metzger, Peter Lukas, Marc Krög
Ortsbeirat Bosenheim
Faire Liste (7): Kay Maleton, Patrick Herz, Harald Schäfer, Petra Schäfer, Martin Bott, Carsten Lorenz, Sebastian Maak
FDP (4): Johanna Lorenz, Martin Korrell, Tobias Neumann, Ismayil Bozdogan
Ortsbeirat Ippesheim
Wählergruppe Braun (7): Antje Mayer, Jürgen Braun, Karin Braun, Diana Engel, Jens Möhlig, Steffen Waida, Hakan Sariesma