Deren Beratung im Kreistag war allerdings etwas kurios: Weder der Werkleiter noch seine Vertretung oder der zuständige Dezernent waren aus unterschiedlichen Gründen zugegen. Da Landrätin Bettina Dickes aber schon routiniert ist in Vertretungen – beispielsweise im Werksausschuss – übernahm sie auch hier die Leitung.
Der Wirtschaftsplan für 2023 geht im Erfolgsplan von einem Jahresverlust in Höhe von 392.100 Euro aus. Im Jahresabschluss 2021, der geprüft und vom Kreistag genehmigt wurde, gab es noch einen Überschuss von 570.000 Euro.
Schließtage „zwischen den Jahren“ zum Energiesparen wird es in der Kreisverwaltung nicht – wie in manchen anderen Verwaltungen – geben. Das stellte Landrätin Bettina Dickes auf eine Anfrage der Linken-Fraktion klar. Es handle sich um eine fast komplette Woche, und „die Menschen brauchen die Termine auch in dieser Zeit“.
„Große Brocken“, die für 2023 wirken, tun sich im Vermögensplan auf. Beispiele sind Aufwendungen für Wertstoffhöfe in Höhe von 3,7 Millionen Euro (150.000 Euro für den Grüngutplatz Oberhausen, der gesamte Rest für den neuen Wertstoffhof Bad Sobernheim), für den Fuhrpark von 3,35 Millionen Euro oder für die Rückstellungen zur Sanierung der Deponie Meisenheim (620.000 Euro).
Für 2024 kann keine Garantie für Gebührenstabilität gegeben werden. Starke Unwägbarkeiten betreffen beispielsweise den Preis für Altpapier, aber auch für Energie- und Dieselkosten beim Transport der Güter. Ausführlich nahm die Linken-Fraktion (in der Bianca Steimle für den ausgeschiedenen Ewald Götz nachrückte) Stellung zum AWB.
Rainer Dhonau forderte die Verarbeitung von rund 20.000 Tonnen Bioabfällen im eigenen Kompostwerk, statt die Masse „über Hunderte von Kilometern auf der Autobahn zu transportieren“. Ansatzpunkte sah er auch bei der Verwertung von Altreifen (Gewinn erzielen statt Kosten tragen) und Altholz. Jürgen Klein forderte für die AfD-Fraktion, dass Kompost wieder in der Landwirtschaft verwertet werden dürfe. Und: Die Wasserstoffnutzung sei voranzutreiben. Alle Fraktionen im Kreistag stimmten dem Haushalt des Abfallwirtschaftsbetriebs zu.