Bücherei an der Alsenz gefragt
Die Herrin der Bücher sagt Servus: Elke Heil hört auf
Elke Heil leitete 43 Jahre lang die Gemeindebücherei Hochstätten und gibt diese nun in jüngere Hände.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Nach 43 Jahren übernehmen Anja Höhn, Myriam Röder und Sophie Unckrich die Leitung der Bücherei in Hochstätten. Elke Heil geht in den wohl verdienten Ruhestand.

Auch die Gemeindebücherei Hochstätten im Dorfgemeinschaftshaus beteiligt sich heute (Freitag) an der „Nacht der Bibliotheken“ und öffnet ihre Türen. Was die Veranstaltung so besonders macht, dürfte die Tatsache sein, dass Elke Heil, die 43 Jahre lang die Bücherei leitete, sich von der Leitung zurückzieht und künftig nur noch als „Aushilfe“ in der Bücherei der Alsenzgemeinde aktiv sein wird.

Als das Ehepaar Elke und Karl Heil 1978 nach Hochstätten zog, war im Raum der heutigen Bücherei das Bürgermeisterdienstzimmer untergebracht. In diesem Raum fanden zudem die Hausarztsprechstunden statt. „Mir fielen damals zwei verschlossene Glasschränke mit Büchern auf und ich erfuhr, dass die Schränke und Bücher die ehemalige Gemeindebücherei bildeten“, erzählt Heil. Dieser Moment war gewissermaßen die Initialzündung für die Wiederauferstehung der Gemeindebücherei in der Alsenzgemeinde.

Viele Kinderbücher im Angebot

Ihre Kinder waren damals noch klein und Heil wusste, dass Kinderbücher teuer sind. Hieran habe sich bis heute nichts geändert, berichtet sie. Von daher war es nur folgerichtig einen Schwerpunkt auf die Anschaffung von Kinderbüchern zu legen, um nicht zuletzt die Haushaltskasse junger Eltern zu entlasten. Wer in der Bücherei stöbert, dem wird klar, auch heute noch stellen Kinderbücher das Gros des Angebotes. Geblieben sind bis heute die wunderschönen Bilderbücher für Kinder. Dennoch sind längst andere Medien hinzugekommen.

Relativ kurz im Vergleich zum Dauerbrenner des gedruckten Buches, schein die Ära des Hörbuches zu sein, das mit dem Verschwinden des DVD-Players immer mehr abnimmt. Darum hat sich Hochstätten hiervon fast komplett getrennt. Renner der Kinder sind heute Content-Tonies – Hörfiguren für die Toniebox. Hier gibt es „Urmel aus dem Eis“, das „Neinhorn“ und all die anderen Lieblinge der Kinder. Wobei Heil auch im Zeitalter der modernen Medien immer noch für das Vorlesen wirbt. Ihr Tipp lautet, Kindern selbst dann noch vorzulesen, wenn sie schon selbst lesen können.

Angebot der Bücherei digitalisiert

„So kommt man mit den Kindern auch ins Gespräch über das Gelesene“, sagt sie. Eigentlich kann man sich nur wundern, wie Elke Heil 43 Jahre lang, immer in Sachen Lesestoff auf der Höhe der Zeit war. „Das war gar nicht schwer, unter anderem habe ich mir die Bestsellerliste angeschaut“, berichtet sie. Zudem wurde sie auch von der Leseratte Bad Kreuznach unterstützt. Jetzt wo sie sich etwas zurücknimmt, übernehmen Anja Höhn, Myriam Röder und Sophie Unckrich die Verantwortung. Immerhin konnte die Ausleihe auch Dank des Engagements von Ortsbürgermeisterin Stephanie Leonhard noch digitalisiert werden.

Auch den neuen Schreibtisch hat sie besorgt. Den Lesern – und solchen, die es noch werden wollen – werden heute Abend die neue digitale Ausleihe und zahlreiche Neuerscheinungen vorgestellt. Zudem kann man bei alkoholfreien Cocktails und Fingerfood einen Blick hinter die Kulissen der kleinen, aber feinen Bücherei werfen und nach Herzenslust stöbern.

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