Selbst Unfälle während der Generalprobe – schmerzlich für die betroffene Person, Manuela Kobelt von Ultimate Cheers – taten der Narretei der Narren-Freunde Norheim (NFN) bei ihrer Prunksitzung am Samstagabend keinen Abbruch. Schon gar nicht, wenn man Dank Vivian Dijklands Alternativen hat und weder Kosten noch Mühen scheute, sie aus München „einfliegen“ zu lassen.
So blieb Dijkland noch genügend Zeit, um den Tanz in der Nacht vor der Sitzung vier Stunden lang einzuüben. Die schwierigste Aufgabe fiel Rosa Flück zu, musste die junge Fastnachterin doch mit ihrem Prolog die Narrengemeinde in der voll besetzten Narrhalla auf das muntere Narrentreiben vorbereiten.

„Ob alt oder jung, ob arm oder reich, hier bei de Fassnacht, simmer alle gleich. Ich begrüße Euch. Und wer mich nit kennt, Gude! Ich bin de Präsident“, schwor ein wie immer gut gelaunter Sitzungspräsident Stephan Senft das Narrenvolk auf die 65. Kampagne der Norheimer Narretei ein. Das Motto in diesem Jahr lautete „Musical“. Und so wurde es nach dem Tanz des „Phantoms der Oper“ laut. Denn zum elften Mal gastierte die Erste Hambrücker Forlebuzzel Zunft 1986 in der Norheimer Narrhalla. Durch die Guggemusiker vom närrischen Wahnsinn infiziert, hatte Protokoller Nikolas Hower, der zum zweiten Mal das Geschehen in der Welt kommentierte, leichtes Spiel, den Aberwitz des vergangenen Jahres unter die Leute zu bringen.
Wenn der NFN in Sachen Musical unterwegs ist, dann darf zumindest, die „Eiskönigin“ nicht fehlen. Mit Eva Ender konnten die Norheimer Narren dann auch die Idealbesetzung einer Eiskönigin ins älteste Weindorf an der Nahe holen, die mit ihrem Gesang die Narhalla zum Träumen brachte. Übrigens stiftete die junge Frau ihr Honorar der Kinderkrebshilfe. Wenn Norheim unten im Tal feiert, dann bleibt das auf dem Berg oben in Hüffelsheim nicht unbemerkt. So stieg Alexandra Deyhle von den Kuckuckseiern nicht nur den Berg hinunter, sondern auch gleich in die Norheimer Bütt. Auch wenn für sie feststand, dass „Daheem, eben daheem“ ist, stellte sie doch nach Rückkehr in ihr Dorf auf dem Berg fest, dass vieles sich in der Zeit ihrer Abwesenheit geändert hat.

Von ihrem Leiden berichtete Tussnelda (Yella Wand), die genervt aus dem Familienurlaub zurückkam. Den der war alles andere als erholsam. Immerhin bekam sie zum Trost den Orden der Session. Als „Glücklicher Mann“ begeisterte Daniel Flück, während Kay Eckstein in seiner Paraderolle als „Mann im Mond“ wieder einmal Lachsalven im närrischen Auditorium auslöste.
Großes Kino, große Tänze zum närrischen Jubiläum elf Jahre MIB bot die Gruppe MIB mit „Dark Cowboy’s“. Natürlich sorgte eine der Institutionen der Norheimer Fastnacht, „Schmittens Männer“ für Begeisterung im Narrenvolk. Erwartet gut waren auch die Aushängeschilder der NFN, die Tanz- und Gardegruppen. Die kleine und große Garde, Young Cheers und die Tanzformation Ultimate. Mit dem großen Finale endete eine Sitzung, die viel zu schnell zu Ende ging.